Oumuamua war kein
außerirdisches Raumschiff

30. März 2023

Schon kurz nach seiner Entdeckung am 19. Oktober 2017 sorgte der Himmelskörper für viele Schlagzeilen. Denn rasch war klar, dass es sich nicht um einen typischen Kometen handeln konnte: Seine Geschwindigkeit war viel zu hoch und die Umlaufbahn keine geschlossene Ellipse um die Sonne, sondern eine offene Hyperbelbahn. Oumuamua, wie das Objekt getauft wurde, war der erste Besucher von außerhalb unseres Sonnensystems. Kopfzerbrechen bereitete den Astronominnen und Astronomen, dass Oumuamua auf seiner Bahn eine zwar geringe, aber unerklärliche zusätzliche Beschleunigung zeigte. So etwas kennen sie zwar von Kometen – aber bei Oumuamua fehlte der dort übliche Ausstoß von Wasserdampf und Staub, der die Beschleunigung verursacht. Und damit begannen die Spekulationen: Könnte es sich vielleicht um ein außerirdisches Raumschiff handeln?

Kosmische Strahlung erzeugt Wasserstoff

Jennifer Bergner von der University of California in Berkeley und Darryl Seligman von der University of Chicago haben jetzt eine andere, weniger sensationelle Erklärung gefunden. Demnach handelt es sich bei Oumuamua um einen gewöhnlichen Kometen, der jedoch im Lauf seiner Millionen Jahre langen Wanderung durch den interstellaren Raum verändert wurde: Die energiereichen Partikel der kosmischen Strahlung haben im Eis des Kometen Wasserstoff erzeugt. Und die Sonnenwärme hat diesen Wasserstoff dann – unsichtbar für unsere Teleskope – freigesetzt und für die Beschleunigung gesorgt. Nun hoffen die Forschenden auf die Entdeckung vieler ähnlicher Objekte, um ihre Erklärung zu bestätigen.

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