Wissenschaftsjahr 2007 - Afrikanistik



Afrikanistik

Der vergessene Kontinent - oft ist Afrika so dargestellt worden. Und tatsächlich stehen die Länder zwischen Mittelmeer und Kap der Guten Hoffnung, zwischen Atlantik und dem Persischen Golf nicht im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Aus Sicht der Afrikanistik sollte sich dies ändern.

Gegenstand

Afrikanisten untersuchen und erforschen die Sprachen, Kulturen und Geschichte Afrikas. Die Ursprünge für die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Kontinent liegen im 19. Jahrhundert. Im Zuge der Entdeckungsfahrten, der Kolonialisierung und Missionierung begann man sich für die afrikanischen Völker und sozialen Gemeinschaften zu interessieren.

Sprachen

Aus praktischen Gründen - es ging in erster Linie um die Schulung von Kolonialbeamten - ging man zunächst daran, die Sprachen zu entschlüsseln. Die Kikongo-Grammatik des Italieners Brusciotto und das Kompendium zum Kenzi-Dialekt von Carradori da Pistoia wiesen den Weg, den auch Hiob Ludolf bald einschlug. Mit seiner Grammatik der Ge’ez-Sprache gilt der deutsche Sprachwissenschaftler als Begründer der Äthiopistik. Wegbereiter der deutschen Afrikawissenschaften waren der Hamburger Bantuist Carl Meinhof (1867-1944) und der Berliner Sudanist Diedrich Hermann Westermann (1875-1956).

Aufgabe und Ziel

Afrikanische Lebensweisen, Kulturen, Sprachen und Geschichte zu erforschen - das ist Aufgabe und Ziel der afrikanischen Wissenschaften. Methodische Anleihen nimmt die Afrikaforschung bei den Sprachwissenschaften und bei der Literaturwissenschaft, bei der Geschichte und der Ethnologie. Im Vergleich zu den großen geisteswissenschaftlichen Fachgebieten wie der Geschichte oder Germanistik gilt die Afrikanistik in Deutschland immer noch als Orchideenfach. Derzeit ist sie an sieben Standorten mit insgesamt 14 Lehrstühlen präsent.


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