???aural:Bildanfang??????Großansicht des Bildes???Wortakrobat Markus Jeroch Foto: Marianne Menke???aural:Bildende???

Es war die kürzeste und vielstimmigste Lesung des ganzen FAUST, die jemals in Bremen stattgefunden hat. Gleich zu Beginn der Auftaktveranstaltung zum Jahr der Geisteswissenschaften in der Bremer Kulturkirche St. Stephani war das Publikum gefordert. Es war ein großartiger Sprechgesang, als die etwa 700 Menschen sich in 3 Minuten den ganzen Faust von Anfang bis Ende gegenseitig und gleichzeitig vorlasen. "Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor!", blieb dem Moderator als Fazit dieses Auftaktes, um dann durch einen Abend zu führen, der um die Bedeutung von Sprache, Zeichen, Verständigung und die Rolle der Geisteswissenschaften kreiste. Die im Tonfall eines wissenschaftlichen Vortrags gehaltene Rede des Wortakrobats Markus Jeroch weckte großes Vergnügen, als er eloquent auf die Verwendung erst eines und später weiterer Buchstaben verzichtete - und verständlich blieb.

???aural:Bildanfang??????Großansicht des Bildes???Weserrenaissanceensemble der Hochschule für Künste Bremen Foto: Marianne Menke???aural:Bildende???

Professor Manfred Cordes von der Hochschule für Künste brachte mit 4 Zinken und 4 Trompeten ein wunderbares Resultat seiner musikwissenschaftlichen Forschungen zur Alten Musik zu Gehör. Professor Dr. Gert Sautermeister hielt den Festvortrag zum Eros in der Sprache. Ebenso gekonnt und wie aus anderen Welten klang dann ein Klimakatastrophen-Slam Poem von Xochil A. Schütz durch den Kirchenraum, der durch feinfühlige Lichtinstallationen und Projektionen wie verzaubert wirkte. Ein Gespräch mit dem Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen und eine Diskussionsrunde zur Situation der Geisteswissenschaften mit, Professor Dr. Barbara Duden (Hannover) Professor Dr. Harald Welzer (Hannover) und Professor Dr.Wilried Müller (Bremen) rundeten einen Auftakt ab, der erfolgreich Zeichen setzen konnte für den weiteren Verlauf des Programms im Bremer Jahr der Geisteswissenschaften.