30.Oktober: Märtyrer in der Literatur
Märtyrer zählen zu den wichtigsten Protagonisten der Literatrugeschichte. Die Opfer (in) der Literatur sind Legion; ohne Tod, Schmerz und spektakuläre Szenen des Sterbens sind Drama und Dichtung nicht vorstellbar. Dabei geht es nur zum geringeren Teil um klassische Märtyrer, die (im Bekenntnis oder im Kampf) für ihre Konfession gestorben sind. Es geht um Elemente und Motive einer kulturellen Praxis, auf denen das Märtyrertum basiert und die weit über die Religionsgeschichte hinausgehen: um den Zusammenhang von Opfertod und Sinnstiftung, um den Kampf für die Gerechtigkeit oder ein anderes Ideal, um Widerstand und Tyrannis, um das Motiv des Liebestodes, um Leidenschaft, Ekstase und Schmerz-Lust, um Heroismus, Freiheit und Gewalt, um Unbedingtheitund Vernichtung.
Die Lesung präsentiert einen Gang durch die Literaturgeschichte entlang der Figuren von Märtyrern und verwandter Motive. In vier Kapiteln – Recht und Herrschaft, Kampf und Schlachtfeld, Liebe und Tod, Tod und Erhöhung – werden u. a. Texte gelesen von Sophokles, Titus Livius, William Shakespeare, Heinrich von Kleist, Heinrich Heine, Elias Canetti, Ingeborg Bachmann und Ivo Andric sowie Auszüge aus "Mohammed und die Schlacht von Uhud" und der "Geistlichen Anleitung von 9/11".
Vortragende: Helga Lehner, Bernd Ludwig, Sylvie Rühl
Musik: Hannes Zerbe
Datum: 30. Oktober 2007, 20 Uhr
Veranstaltungsort: Museum für Kommunikation, Leipziger Straße 16, 10117 Berlin
Eintritt: frei
Um Anmeldung wird gebeten unter Angabe des Stichworts "Lesen" unter
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