Das Jahr der Mathematik - Wissenschaftsjahr 2008 Barbara Meier, Gemanys Next Topmodel 2007

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Barbara Meier, Gemanys Next Topmodel 2007

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Warum hast du dich trotz deiner Model-Karriere entschieden, weiter Mathematik zu studieren?
Meine Model-Karriere läuft momentan richtig gut und ich kann mir vorstellen, auch längere Zeit in diesem Business zu arbeiten, weil mir dieser Beruf total viel Spaß macht. Auf der anderen Seite ist das Model-Business aber auch ein sehr schnelllebiges und man kann nie genau voraussagen, wie die weitere Zukunft aussieht. Mit dem Abschluss meines Vordiploms habe ich eine sichere Ausbildung, die mir dann auch hilft, mich beruhigter auf das Modeln konzentrieren zu können. Außerdem hatte ich natürlich immer viel Spaß und Interesse an der Mathematik und so kann ich die beiden Bereiche meines Lebens, mit denen ich mich gerne beschäftige, miteinander verbinden.

Warum hast du dich ausgerechnet für Mathematik entschieden?
Mathematik war immer mein Lieblingsfach und ich wollte auf jeden Fall in diesem Gebiet noch mehr erfahren und lernen. Für mich stand dieses Studium von Anfang an fest. Ich habe zwar trotzdem noch dicke Bücher mit allen möglichen Studiengängen durchgeblättert, aus Angst, einen umwerfend tollen Studiengang zu verpassen, jedoch konnte mich kein anderes Fach so sehr begeistern.

Könntest du dir vorstellen, irgendwann einen mathematischen Beruf auszuüben?
Momentan möchte ich auf jeden Fall hauptsächlich als Model arbeiten. Aber diesen Beruf kann man natürlich auch nur bis zu einem gewissen Alter ausüben. Es gibt ja nicht viele Frauen auf dieser Welt, die bis ins hohe Alter erfolgreiche Models sind und wer weiß aber, was die Zukunft bringt. Wenn es als Model irgendwann nicht mehr weitergeht, kann ich mir aber durchaus vorstellen, mich wieder im Bereich der Mathematik umzusehen.

Wobei hilft dir Mathematik in deinem Job?
Man braucht heutzutage ja in jedem Job Mathematik. Mir persönlich gibt die Mathematik den geistigen Ausgleich zu meiner Arbeit, die körperlich oft sehr anstrengend ist. Sie ist für mich aber auch eine Art Ruhepol in unserer hektischen Welt. Man befasst sich längere Zeit mit einem einzigen Problem und muss sich nicht beeilen, um möglichst viele kleine Dinge auf einmal zu erledigen.

Was fasziniert dich an Mathematik?
Ich mag an der Mathematik, dass sie eine sehr beständige Wissenschaft ist. So gut wie alle Ergebnisse, zu denen die Mathematiker noch in den Jahren vor Christus gelangt sind, sind auch heute noch gültig. Wenn eine Vermutung einmal bewiesen wurde, kann man sich sicher sein, dass dieser Satz auch stimmt. In der Physik oder Chemie, wo man seine Erkenntnisse hauptsächlich durch Experimente gewinnt, schwingt im Gegenzug immer eine gewisse Unsicherheit mit und auch der Zufall spielt in den Ergebnissen eine Rolle. In der Mathematik ist eine Aussage entweder falsch oder richtig, dazwischen gibt es auch kein "vielleicht" oder "wahrscheinlich". Da ich ein Mensch bin, der gerne Sicherheit und Zuverlässigkeit hat, ist die Mathematik also genau die richtige Wissenschaft für mich.
Was mich an der Mathematik allerdings am meisten begeistert, ist das logische Denken und der große Wert, der auf die Richtigkeit von Behauptungen gelegt wird. Alle Schritte, die man bei Berechnungen macht, sind nachvollziehbar und Mathematiker mögen es nicht, falsche Aussagen zu treffen. Deswegen überlegen Menschen aus diesem Bereich auch oft etwas länger, bevor sie auf Fragen antworten.
In einem Buch habe ich letztens einen Satz gelesen, der für mich all dieses Faszinierende kurz und knapp vereint: "Mathematik ist die reinste Form des Denkens."

Gibt es ein mathematisches Gebiet, das dich besonders interessiert?
Mich interessiert besonders, wie die Bereiche der Mathematik, die sich in der Vergangenheit immer weiter herausgebildet haben, doch zusammenhängen.
In der Schule lernt man oft die verschiedenen Gebiete kennen, im Studium aber erkennt man dann erst nach und nach, wie diese scheinbar so unterschiedlichen Bereiche Verbindungen zueinander haben und man das Wissen aus einem Fach auch in einem anderen wieder einsetzen kann, um auf die Lösung oder einen Beweisweg zu kommen.

Was für Erinnerungen hast du an den Matheunterricht in der Schule?
Ich hatte immer großen Spaß an diesem Fach und wollte gerne über den Stoff im Lehrplan hinaus noch mehr lernen. Allerdings war ich da oft die Einzige, da Mathe ja bekanntermaßen nicht unbedingt das beliebteste Fach ist. Was ich persönlich sehr schade finde, vor allem weil ich der Meinung bin, dass die Mathematik diese große Abneigung nicht verdient hat!. So habe ich von meinen Mitschülern oft nur ein Kopfschütteln geerntet, genau wie von den meisten Menschen, denen ich erzähle, dass ich Mathematik studiere.

Welche Note hattest du in Mathe?
In meinen Zeugnissen hatte ich immer eine Eins. Da beim Fachabitur allerdings auch eine 1+ (0,65) oder 1- (1,35) vergeben wurde, stand ich am Ende sogar ungefähr auf 0,8 oder 0,9.

Hast du eine Lieblingszahl?
Ich habe tatsächlich eine Glücks- bzw. Lieblingszahl: die 13! Viele sehen die 13 als Unglückszahl an - wusstet ihr zum Beispiel, dass die Zahl 13 die am seltensten gezogene Lottozahl ist? Ich bin aber immer glücklich, wenn mir diese Zahl auf irgendeine Weise begegnet und so habe ich sie auch auf meinem Autokennzeichen.

Welchen Mathematiker schätzt du am meisten?
Pythagoras schätze ich sehr, weil er einer der ersten Menschen war, der versucht hat, so viel bereits vorhandenes mathematisches Wissen wie möglich zu sammeln und vor allem auch an seine Schüler weiterzugeben, um dieses Wissen auszubauen. Für einen sehr interessanten Menschen halte ich auch Fermat, der seinen Kollegen und auch Mathematikern, die einige Jahrhunderte nach ihm gelebt haben, mit verschiedenen Rätseln und Aussagen, deren Beweis er jedoch immer verschwieg, Kopfzerbrechen bereitet hat. Über eines dieser Rätsel gibt es ein spannendes Buch, das ich allen, die ein wenig Spaß und Interesse an der Mathematik haben, sehr empfehlen kann: "Fermats letzter Satz". Darin bekommt man auch Einblicke in die Geschichten der wichtigsten Mathematiker und versteht eher, wie Mathematiker so "ticken" und warum es Menschen gibt, die sich 20 Jahre mit nur einem einzigen mathematischen Problem beschäftigen können!


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