Das Jahr der Mathematik - Wissenschaftsjahr 2008 Mathe im Monatsrhythmus

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Mathe im Monatsrhythmus

Ob Schüler oder Besitzer – Ekkehard Belows Kalender regt zum kreativen Grübeln an.

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Mal sind es Ansichten von Berglandschaften, mal grüßen Popstars von der Wand, ab und an finden sich auch süße Welpen auf dem Glanzpapier – die Motive von Kalendern variieren mit den Vorlieben ihrer Besitzer. Die Ziffern am unteren Rand haben hingegen selten Einfluss auf die Kaufentscheidung, schließlich sind die Datumsangaben ja auch überall dieselben. Insofern, könnte man meinen, ist es ein gewagtes Projekt, die Welt der Zahlen zu zentralen Kalendermotiven zu befördern. Ekkehard Below hat es mit der Unterstützung seiner Kollegen der Fächer Kunst und Mathematik – besonders aber durch den großen Einsatz seiner Schüler – trotzdem getan – und einen Mathekalender entworfen.

Organisiert wurde das Projekt in Form eines Wettbewerbes: An seiner Schule, dem Stiftsgymnasium in Xanten, hat der 48-jährige Lehrer alle Schülerinnen und Schüler der fünften bis achten Klassen zunächst dazu aufgefordert, besonders interessante „Fermi-Fragen“ zu erfinden. Fermi-Fragen sind Aufgaben, zu denen praktisch keine Daten verfügbar sind – sie lassen sich nur durch besonders gute quantitative Schätzung lösen. Enrico Fermi, ein Kernphysiker und Namensgeber dieser Probleme, galt auf diesem Gebiet als besonders talentiert. Doch auch Ekkehard Belows Schützlinge legten bei der Entwicklung der Aufgaben viel Kreativität und Einfallsreichtum an den Tag. „Die erdachten Fragen unserer Schülerinnen und Schüler  waren besonders dadurch interessant und reizvoll, dass sie Bezüge zu unserer Schule, den Wohnorten der Schülerinnen und Schüler oder auch zu besonderen Interessen aufzeigten und so kreative mathematische und künstlerische Bearbeitungen erwarten ließen“, so der Lehrer. Ein Beispiel, das es bis in den Kalender schaffte: Wie viele Rosen bekommen alle Mütter in Xanten von ihren Kindern zum Muttertag geschenkt?

Für Ekkehard Below stellt der Kalender eine von mehreren Möglichkeiten dar, mit der die Jungen und Mädchen seiner Schule positive Erfahrungen mit dem Fach Mathematik über den eigentlichen Mathematikunterricht hinaus sammeln können. „Die Einstellung zu dem Fach wird auch durch persönliche Erlebnisse geprägt“, weiß der Lehrer. Er selbst entdeckte seine Begeisterung für die Mathematik erst in der achten oder neunten Klasse, als Geometrie auf dem Lehrplan stand. „Danach öffnete sich mehr und mehr eine ganz neue Perspektive“, schildert Ekkehard Below, „und das Erkunden von mathematischen Zusammenhängen machte mir viel Freude.“

Auch bei seinem Hobby, der Fotografie, spielt die Perspektive eine große Rolle – und diese wird vielfach von der Mathematik geprägt. „Ob ‚goldener Schnitt’, Belichtung oder später die Bearbeitung am Computer, wesentliche Grundlagen entstammen immer auch der Zahlenwelt“, erklärt Ekkehard Below. „Es ist faszinierend zu sehen, dass sowohl die Mathematik als auch die Fotografie, die Welt mit ihren Mustern und Strukturen festhalten können und man über die Produkte beider Gebiete zu einem anregenden Austausch mit anderen Menschen gelangt.“

Die überaus praktische Seite der Wissenschaft ist für den Lehrer ein wesentliches  Merkmal. „Mathematik ist universell und eröffnet dem Anwender viele Möglichkeiten“, so Ekkehard Below. Deshalb ist es ihm ein besonderes Anliegen, dass seine Schüler die Welt der Zahlen begreifen und Spaß an ihr haben. Zu Knobeleien anregen und auf diese Weise für die Mathematik begeistern, soll der Kalender natürlich auch seine späteren Besitzer. Im nächsten Juli könnten diese sich zum Beispiel mit der Frage beschäftigen: „Wie viel Eis essen alle Schülerinnen und Schüler unserer Schule in den Sommerferien?“


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