Das Jahr der Mathematik - Wissenschaftsjahr 2008 Eine Brieffreundschaft, die zählt

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Eine Brieffreundschaft, die zählt

Rechenfutter für den Mathenachwuchs? Eine lösbare Aufgabe für Karsten Roeseler.
???aural:Bildanfang???MdW_RoeselerKarsten Roeseler???aural:Bildende???Zeit ist relativ – jeder, der ein Faible für Naturwissenschaften hat, kennt diesen Lehrsatz. Und dennoch: Gerade für den begabten Mathenachwuchs ist die Einsteinsche Relativitätstheorie kein Trost, wenn anderthalb Monate mal wieder kein Ende nehmen wollen. In sechswöchigen Abständen erscheint nämlich, worauf junge Mathe-Asse womöglich mit einer ähnlichen Ungeduld brennen wie Bücherwürmer auf einen neuen Harry-Potter-Band: die neuen Aufgabenblätter des „Mathematischen Korrespondenzzirkels“.

Der „Zirkel“ ist eng verbunden mit dem Namen Karsten Roeseler. Zusammen mit weiteren passionierten Mathematikern gibt der 33-jährige Doktorand am Mathematischen Institut der Universität Göttingen Knobeleien für Schüler der Klassen acht bis dreizehn heraus. Aus jeweils vier Aufgaben besteht ein Übungsblatt, mit dessen Hilfe die Rechenfans aus Niedersachsen und den angrenzenden Bundesländern ihr mathematisches Geschick testen können – völlig kostenlos. Nach dem Einsenden ihrer Lösungen bekommen sie von den Mitgliedern des „Zirkels“ gründliche Korrekturen zugesandt. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 hat die Arbeitsgemeinschaft bereits 74 Übungsblätter herausgebracht. „Inzwischen sind sogar schon zwei Bücher aus den Materialien entstanden“, sagt Karsten Roeseler. Eine Internetseite und Telefon-Hotline ergänzen das Projekt, damit sich die teilnehmenden Schüler bei Bedarf Tipps zu den aktuellen Aufgaben holen können.

In seiner Arbeit für den „Zirkel“ erschöpft sich Karsten Roeselers Engagement für den mathematischen Nachwuchs noch lange nicht. Sein zweites Steckenpferd ist die Niedersächsische Landesrunde der Mathematik-Olympiade. Unter anderem dem Engagement des gebürtigen Hamburgers ist es zu verdanken, dass diese Finalrunde für das Bundesland nicht mehr über einzelne Schulen verteilt stattfindet, sondern an einem einzigen Ort: der Universität Göttingen. Dort treffen sich einmal im Jahr alle inzwischen 200 Qualifikanten zum Showdown und fechten an zwei aufeinanderfolgenden Tagen untereinander aus, wer Landessieger wird und wer außerdem die niedersächsische Delegation bei der bundesweiten Mathe-Olympiade bilden darf. „Die Landesrunde hat sich zu einem richtigen Event entwickelt mit vielen Spielen und Vorträgen – und endlich haben die Mathefreunde auch Gelegenheit, sich untereinander kennenzulernen und auszutauschen“, meint Karsten Roeseler, der inzwischen auch im Aufgabenausschuss für die Mathematik-Olympiade sitzt.  

Wie wichtig der Austausch zwischen Gleichgesinnten ist, weiß der angehende Doktor der Mathematik aus eigener Erfahrung. In seiner Jugend nahm er selbst regelmäßig an Wettbewerben teil – Erlebnisse, die sein Interesse an einer dauerhaften Beschäftigung mit dem Fach förderten. Durch sein persönliches Engagement möchte Karsten Roeseler nun den jungen Talenten von heute ähnliche motivierende und anregende Erfahrungen ermöglichen. Interessierte Schülerinnen und Schüler sind also jederzeit zum Mitmachen eingeladen.


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