Das Jahr der Mathematik - Wissenschaftsjahr 2008 Roboter, pädagogisch wertvoll

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Roboter, pädagogisch wertvoll

Andrej Nikonov lässt im Unterricht die Technikmuskeln spielen.

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Er ist handlich, wendig und technisch auf dem neuesten Stand. Sein besonderes Merkmal aber ist sein pädagogisches Talent. Der Roboter, den Andrej Nikonov (21) zusammen mit drei Schulfreunden entwickelt hat, ist der Star des Informatikkurses an der Ahrensburger Stormarnschule. Spricht man mit ihm in der richtigen Sprache – der Computersprache C – beginnt der Roboter zu blinken, gibt Pieplaute von sich und umkurvt geschickt fast jedes Hindernis. Das ist nicht nur hübsch anzusehen – sondern sorgt auch für Erfolgserlebnisse bei den jungen Programmierern. Anschaulicher kann mathematischer Unterricht kaum sein.
 
Ein Roboter als Lehrmittel, darauf muss man erst einmal kommen. „Ich habe mich mit meinen Freunden schon während der Schulzeit viel mit Robotik beschäftigt“, erzählt der Hamburger Mathematikstudent. „Nach dem Abitur haben unsere Lehrer uns darum gebeten, weiterhin für den Informatikkurs aktiv zu sein.“ Eine Bitte, der Andrej Nikonov nur allzu gerne nachkam. Denn seit er denken kann, interessiert er sich für mathematische Zusammenhänge. „Meine Eltern erzählen immer, ich hätte schon als Baby meine Schnuller begeistert gezählt“, lacht Andrej Nikonov. Es waren drei.

Größer an der Zahl waren seine Teilnahmen an Wettbewerben wie „Jugend forscht“ oder der „Mathematikolympiade“. Für „Jugend forscht“ untersuchte er – noch Kind – die Magnetkraft, später baute der Sohn eines Russen und einer Deutschen alternative Schiffsantriebe und eben Roboter. Kein Wunder, dass Andrej nach seinem Abitur keinen Augenblick zögerte und nun begeistert Mathematik und Physik studiert. „Das mathematische Gebäude, das wir uns im Studium errichten, ist einfach prächtig“, schwärmt Andrej Nikonov, der auch in seinen Hobbys wie dem Klavier- oder Schachspielen immer wieder mathematische Prinzipien entdeckt.

Auch seinen heutigen Nachhilfeschülern, ein halbes Jahr richtete er beispielsweise eine Physik-AG aus,  würde Andrej empfehlen, Mathematik zu studieren. Nicht nur, weil es einfach Spaß macht, das unentwegte Lösen von Rätseln,  sondern auch wegen der hervorragenden Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt: „Die Beschäftigung mit Mathematik trainiert allgemein das logische Denken – damit kann man auf zahlreichen Arbeitsfeldern punkten.“ Die eigenen Geschwister scheinen jedenfalls überzeugt und treten begeistert in die Fußstapfen des großen Bruders: Janna (14) ist Mathekänguru, Julia (16) ist Landessiegerin bei der Mathematikolympiade geworden.

Um den Matheroboter möglichst optimal in den Unterricht einzubinden, haben Andrej und seine Freunde ein Curriculum für einen halbjährigen Lehrkurs entwickelt. Der Kurs kommt beim Roboternachwuchs hervorragend an, weiß er: „Sogar nach der Schule bleiben die Schüler am Ball.“ Nur eine Sache brennt dem Mathe-Enthusiasten unter den Nägeln. „Wir haben bisher einfach keinen passenden Namen für unseren Roboter gefunden.“ Vielleicht sollte die Pädagogik-Maschine auf den Namen Richard getauft werden. Nach Richard Feynman, dem berühmten amerikanischen Physiker, den Andrej zu seinen Vorbildern zählt. Denn den Nobelpreisträger zeichnete aus, was jedem Matheroboter gut zu Gesicht steht: Die Fähigkeit, andere Menschen für mathematische Zusammenhänge zu begeistern.


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