Das Jahr der Mathematik - Wissenschaftsjahr 2008 Die Mathematik ist wie verhext

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Die Mathematik ist wie verhext

Mit Zauberei bringt Isabelle Hetzler die Freude am Rechnen zurück ins Klassenzimmer.

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Mathematiker gelten gemeinhin als nüchterne Menschen. Durch extravagante Kleidung fallen jedenfalls die wenigsten auf. Isabelle Hetzler bildet da eine Ausnahme. Wenn sie sich auf den Weg zur nebenberuflichen Arbeit macht, trägt sie einen spitzen, mit bunten Zahlen und Sternen beklebten Hut, einen schwarzen Umhang und einen Stab in der Hand. Aber nicht nur ihr Äußeres, sondern auch die Inhalte ihres Berufs bringen andere regelmäßig zum staunen – Isabelle Hetzler ist Zahlenzauberin.

Ihre mathematischen Show bringt vor allem Kinderaugen zum leuchten. Mit sicherem Gespür für die spielerischen Aspekte ihrer Wissenschaft zeigt Frau Hetzler den Dritt- bis Zehntklässlern, wie unterhaltsam Mathematik sein kann. Die Aufmerksamkeit der jungen Zuschauer ist ihr stets gewiss, denn: „Ich beziehe die Kinder in meine Zauberkunststücke mit ein. Einen Großteil machen sie dabei selbst, ohne zu wissen wie.“

Jedes Kind legt im Rahmen der magischen Mathestunde die so genannte Zauberlehrlingsprüfung ab, bekommt eine Urkunde geschenkt und einen Trick erklärt, der den eigenen Eltern vorgeführt werden kann. Mit diesem Konzept weckt die Zahlenzauberin nicht nur Interesse für die Mathematik, sondern erntet vor allem eines: stolze Gesichter.

Auch was die eigene Hingabe zur Mathematik angeht, legte Isabelle Hetzler einen Frühstart hin: Bereits als kleines Mädchen brütete sie über den Logiktrainern ihres Vaters, rätselte mit ihrem Bruder um die Wette, kam beim Mathewettbewerb in die nächste Runde und beschäftigte sich gern mit dem chinesischen Legespiel Tangram. An ihrer Freude zu den Zahlenspielereien hat sich bis heute nichts geändert: „Selbst im Urlaub kann ich das Sudoku nicht aus der Hand legen. Die Knobeleien lassen mich einfach nicht los.“ Doch damit das Hobby zum Beruf werden konnte, bedurfte es eines Zufalls.

Denn zur  Zahlenzauberin wurde Isabelle Hetzler nur, weil sie nach ihrem Staatsexamens bei Mathematikprofessor Albrecht Beutelspacher arbeitete. Der Gründer des Mitmach-Museums „Mathematikum“ in Gießen betreute Hetzlers Abschlussarbeit: mathematische Zaubertricks im Unterricht der Sekundarstufe I. Er fragte sie, ob sie auf einer Veranstaltung ein paar Kunststücke vorführen könne. Spontan sagte sie zu. Ihr Auftritt war ein voller Erfolg, das Publikum jubelte, die Zahlenzauberin war geboren.
     
„Ich hatte immer gern mit Zahlen zu tun“, sagt Isabelle Hetzler. Dennoch habe sie Verständnis für diejenigen, denen Mathematik manchmal schwierig und trocken erscheint. Mit ihren Auftritten und den Büchern, die sie als mathematische Redakteurin für den Ernst Klett Verlag in Stuttgart betreut, möchte sie Kindern nun die Vielseitigkeit der Mathematik näher bringen. Und meistens gelingt es ihr auch, die Kleinen für das Fach zu begeistern. Nur in einem Punkt kann sie die Erwartungen ihres jungen Publikums nicht bedienen: Ein Kaninchen hat Isabelle Hetzler noch nie aus ihrem Hut gezaubert.



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