Das Jahr der Mathematik - Wissenschaftsjahr 2008 Von Funktionsgrafen und anderen Blaublütern

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Von Funktionsgrafen und anderen Blaublütern

Kamilla Herber räumt Missverständnisse beiseite und vermittelt dem Nachwuchs ihre Leidenschaft: Mathematik.

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Kamilla Herber weiß natürlich, dass Funktionsgrafen nicht blaublütig sind. Aber edel erscheinen ihr die geschwungenen Linien mit der großen Aussagekraft trotzdem. Mehr als drei Jahrzehnte lang hat die Lehrerin Tag für Tag mathematische Missverständnisse ausgeräumt – und  ihre Leidenschaft für Formen und Zahlen an zahlreiche Schülergenerationen weitergegeben. Und auch heute verfolgt die inzwischen pensionierte Dame ihr Ziel weiterhin mit missionarischem Eifer: Den Nachwuchs für die Schönheit der Mathematik zu begeistern.

Dabei ist ihr der geschickte Umgang mit Variablen und Konsorten nicht in die Wiege gelegt: Kamilla Herber kennt die Unwägbarkeiten, die manchem Schüler den Mathematikunterricht bisweilen als Kampf gegen mindestens eine große Unbekannte erscheinen lassen: Eine Fünf in Mathe bescherte ihr in der neunten Klasse eine Ehrenrunde – aber statt sich entmutigen lassen, deutete sie diesen Warnschuss als Startsignal. Erst das Sitzenbleiben gab Kamilla Herber den nötigen Antrieb, im Unterricht endlich aufzupassen – und die Ästhetik der Mathematik zu entdecken.

Eine späte Liebe also, aber eine dauerhafte – Kamilla Herber verteidigt sie vehement gegen alle Unkenrufe. Trocken und langweilig? Keineswegs, kontert sie, und das schon seit Jahrzehnten. Ihr jüngstes Projekt: Mit Hilfe einer Informationsbroschüre will sie Oberstufenschüler davon überzeugen, sich nach dem Abitur für ein Mathematikstudium zu entscheiden. In dem geplanten Heft sollen Mathematiker von ihrem spannenden und abwechslungsreichen Berufsalltag erzählen. Dadurch sollen die Schülerinnen und Schüler eine Vorstellung davon erhalten, welche vielfältigen Möglichkeiten ihnen nach einem Studium der Mathematik offen stehen. „Zwar gibt es etliche Karriereplaner, aber diese sind konkret für bereits Mathematik-Studierende geschrieben; für Schülerinnen und Schüler, die noch gar nicht wissen, was sie einmal werden wollen, sind sie nicht verständlich“, so Kamilla Herber.

Insbesondere das eigene Geschlecht möchte sie auf die richtige Fährte locken: „Gerade die Mädchen will ich für mein Fach begeistern und zeigen, dass der Weg in die Mathematik nicht allein Jungen vorbehalten ist. Dass das Fach oftmals immer noch zu sehr männlich besetzt ist, muss sich dringend ändern“, findet Kamilla Herber. Sie, die neben ihrer Tätigkeit als Lehrerin über „Mädchen und Jungen im Physikunterricht“ promovierte, ist selbst der beste Beweis dafür, dass auch Frauen in einer vermeintlichen Männerdomäne zu echten Gräfinnen heranreifen können.






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