Bretter, die die Welt bedeuten

Die Hochschule für Musik in Weimar stärkte das Verständnis von Hörgeschädigten und Hörenden füreinander – mit einem gemeinschaftlichen Theaterprojekt.

„Nichts verbindet die Menschen so tief wie die Kunst“, hat der Dramatiker Maxim Gorkij einmal gesagt. In Weimar setzte man diesen Ausspruch in die Tat um. Denn an der Hochschule für Musik Franz Liszt konnten sich Hörgeschädigte und Hörende beim Theaterprojekt „Aktion“ besser verstehen lernen. In dem Workshop "Unerhört" sollten besonders Kinder und Jugendliche für das Thema sensibilisiert werden. 

Alle Facetten des Hörsinns kennen lernen

Zu Beginn wurden allen Teilnehmern wichtige Erkenntnisse und Inhalte der Audiologie vermittelt. Die wissenschaftliche Disziplin beschäftigte sich mit allen Facetten des Hörsinnes. In diesem theoretischen Teil gingen die Referenten besonders auf die speziell ausgebildete Art der Wahrnehmung Taubstummer ein. Aber auch die verschiedenen Wege der Artikulation und Kommunikation Hörgeschädigter untereinander und mit ihrer Umwelt waren ein wichtiges Thema. Im praktischen Teil des Workshops stand das Theaterstück  „Aktion“ im Mittelpunkt. 

Auf der Bühne: Miteinander von Hörenden und Hörgeschädigten

Der eigens für das Projekt verfasste Text wurde von den Teilnehmern gemeinsam gespielt. Die Hauptfigur war nonverbal angelegt. Sie bot die Möglichkeit, diese mit einer gehörgeschädigten Person zu besetzen. Dies war aus künstlerischer Sicht angedacht. So konnten die Darsteller das Miteinander von hörenden und hörgeschädigten Schauspielern üben – und die Möglichkeiten und Grenzen des Theaterspiels austesten. 

In diesem Miteinander wurden viele Fragen erörtert: Wie können hörgeschädigte und normal hörende Menschen gemeinsam auf der Bühne agieren? Wie funktioniert die Kommunikation? Alle Teilnehmer setzten sich mit dem Thema „hören und nicht hören können“ auseinander. Besonders Kinder und Jugendliche wollten die Projektleiter für die Interaktion zwischen Hörgeschädigten und Hörenden sensibilisieren. So wollten sie eventuell bestehende Berührungsängste der Teilnehmer abbauen und auch über Gründe und Auswirkungen einer Hörschädigung informieren.

Christopher McMullen-Laird

Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar
Jazz Institut

Telefon: 0681 96 731 26


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