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Beim Akademientag 2009 in Berlin erforschten Kinder und Jugendliche neue Formen der Sprache

28.05.09


„In den Netzen der Sprache“ – so lautete das Motto des Akademientages 2009, zu dem die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften am 27. Mai 2009 einlud. In der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften konnten Schüler, Lehrer und Wissbegierige in Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen die Freiheit und die Fesseln der Sprache erforschen. Es ging u.a. um die Sprache der Tiere am Beispiel von Affen und Heuschrecken, um Kiezdeutsch und Jugendsprache, um das Verhältnis von Sprache und Religion oder darum, wo im Gehirn die Sprache entsteht.

Ein Wissensparcours bot Einblick in die Forschungswelten der in der Union zusammengeschlossenen Wissenschaftsakademien. Dabei wurde der Weg der Sprachbilder Altägyptens von der Tempelwand ins Internet ebenso beleuchtet wie die rasant fortschreitenden Veränderungen deutscher Dialekte oder jene dunklen Gänge der Sprache, durch die der Maulwurf bis zu seinem heutigen Namen vorgedrungen ist. Beim Schnupperkurs Gebärdensprache und erst recht beim „Schülerwettbewerb Sprachspione“ waren Eigeninitiative und Kreativität gefragt.

Viele Vortragsthemen waren nah an der Lebenswelt der jungen Zuhörer – so wie das Thema von Prof. Dr. Angelika Storrer von der Universität Dortmund. Sie analysierte die unterschiedlichen Formen und Regeln von Online-Chats, die sich je nach Kontext ändern: Im Austausch mit der Bibliothekarin herrscht höflicher Umgang und Zweckbestimmtheit, beim „interaktiven Lesespiel“ – dem Freizeit-Chat – kommt es auf Sprachwitz und Schnelligkeit an. Manche der älteren Teilnehmer begegnete einer fremden Welt und lernte mit Abkürzungen wie „lol“ (steht für „laughing out loud“) und „fg“ (steht für „fettgrins“) oder Aktionswörtern (*wink*) ein paar neue „Vokabeln“. Der Rest des überwiegend jugendlichen Publikums konnte dank Storrers gut verständlichem Vortrag seine Freizeitbeschäftigung mit den analytischen Augen der Wissenschaft betrachten. Die Linguistin berichtete begeistert, dass sie zu Studienzwecken selbst lange in der Chat-Szene unterwegs war. Ihre offene Haltung und ihre Erkenntnisse waren den Zuhörern am Ende des Vortrages einen langen Applaus wert.



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