Alternative Kraftstoffe

Zukunft auf vier Rädern

Autostau

Bis 2030 könnte Deutschland im Bereich Verkehr jährlich etwa 15 Millionen Tonnen der klimaschädlichen CO2-Emissionen einsparen und den Energiebedarf um fünf Prozent senken. Dabei helfen sollen eine Reihe „sauberer“ Antriebssysteme mit besserer CO2- und Energiebilanz wie Elektro- oder Hybridmotoren und Treibstoffe wie Bio-Diesel, Bio-Benzin oder Bio-Gas.

Denn abgesehen vom Problem des Klimawandels werden auch die fossilen Brennstoffe Erdöl und Erdgas knapp. Vieles ist bereits möglich, doch nicht alle alternativen Antriebe und Kraftstoffe rechnen sich wirklich für Umwelt und Geldbeutel.

Sprit aus der Steckdose

tanken aus der Steckdose

Große Akkus ersetzen beim Elektroantrieb den Kraftstofftank, machen das Auto aber ebenso leistungsfähig wie Modelle mit herkömmlichem Verbrennungsmotor. Forscher arbeiten aber noch mit Feuereifer daran, das größte Manko der Elektro-Autos zu beseitigen: die zu geringe Reichweite.

Bislang sind sie allenfalls für Kurzstrecken von maximal rund 100 Kilometern geeignet, bevor sie wieder an die Steckdose müssen. Der Energiegehalt der Akkus muss darum erhöht werden, doch der technische Aufwand und die Herstellungskosten sind noch immens.

Hybrid und H2

Autohersteller

An Bedeutung gewinnen Hybrid-Antriebe. Sie verfügen neben dem normalen Verbrennungsmotor noch über einen Elektromotor, der auch als Generator fungiert. So kann er Energie, die z.B. beim Bremsen sonst verloren ginge, wieder in elektrische Energie umwandeln, die der Akku speichert.

Verschiedene Autohersteller experimentieren mit Elektrofahrzeugen, bei denen der Strom von Brennstoffzellen geliefert wird. In einer Brennstoffzelle reagieren Wasserstoff und Sauerstoff in einer so genannten „kalten Verbrennung“, wobei elektrische Energie entsteht. Solche Autos brauchen also einen Wasserstofftank, zudem müsste man überall Tankstellen für das Gas errichten.

Natur im Tank

Natur im Tank

Auch mit Hilfe von Erdgas kann man sich heute schon von A nach B bewegen. Das Gas setzt beim Verbrennen wesentlich weniger Kohlendioxid frei als Kohle, Benzin oder Öl und ist (noch) vergleichsweise günstig zu haben.

Etliche Tankstellen bieten Zapfsäulen für Erdgas an, der Tank befindet sich meistens unter dem Fahrzeugboden. Eine Tankfüllung hat eine Reichweite von ungefähr 400 Kilometern. Allerdings benötigt man weiterhin – wenn auch nur in geringer Menge – Benzin, um den Motor zu starten. Ein Erdgasfahrzeug kann also nicht auf einen Benzintank verzichten.

Streit um „Bio“

Pflanzenöl

Bio-Kraftstoffe (u.a. Pflanzenöl, Biodiesel, Bioethanol, Biomethan) sind nicht unumstritten. Zwar ist es richtig, dass bei ihrer Verbrennung nicht mehr Kohlendioxid frei wird, als die Pflanze (z.B. Raps oder Soja) zuvor aufgenommen hat. Aber bei ihrem Anbau und der Herstellung des Kraftstoffs fallen große Mengen von Klimagasen an.

Abgesehen davon schadet der großflächige ausschließliche Anbau („Monokulturen“) von Soja oder Raps dem Ökosystem des Bodens, auf dem diese Pflanzen wachsen. Zudem werden bei heutigen Energiepflanzen nur die Früchte für die Treibstoffproduktion benutzt. Künftige Biokraftstoffe der zweiten Generation verwenden dagegen komplette Pflanzen sowie Pflanzenreste.