OLED

Die Zukunft des Lichts

Photosythese

Gerade erst haben konventionelle Leuchtdioden (LEDs) begonnen, sich als energiesparende Lichtquellen in Häusern oder Autos zu etablieren – da kündigt sich schon die nächste Leucht-Revolution an: Ihre Protagonisten sind organische Leuchtdioden (OLEDs). In ihnen ist ein organisches Material – etwa ein Polymer – zwischen zwei Elektroden für die Stromversorgung untergebracht, das einen Farbstoff enthält. Diese Schicht ist extrem dünn, ein Tausendstel eines Menschenhaars genügt bereits. Fließen Elektronen durch das Bauelement, senden die Farbstoffe Licht aus, dessen Wellenlänge von ihrer chemischen Zusammensetzung abhängt. In puncto Energieeffizienz sind OLEDs – genauso wie LEDs – herkömmlichen Glühbirnen haushoch überlegen. Allerdings sind OLEDs den herkömmlichen LEDs an „Leuchtkraft“ noch deutlich unterlegen, dafür benötigt ihre Herstellung erheblich weniger Energie. 

Künstliche Sonne und Leuchttapete  

Im Gegensatz zu LEDs sind OLEDs aber keine starren Kristalle, sondern können flexibel auf Folien „gedruckt“ werden. OLEDs sind sie keine Punkt-, sondern Flächenstrahler. Und genau das regt die Phantasie von Ingenieuren und Designern an: Großflächige OLEDs könnten in Zukunft als ultradünne und flexible „Leuchttapeten“ auf unseren Zimmerwänden kleben und für eine völlig neue Lichterfahrung im Haus sorgen. Und weil man die organischen Leuchten durchsichtig herstellen kann, ließen sich auch Fenster mit ihnen bekleben – tagsüber würde dann das Tageslicht den Raum erhellen, und nachts käme das Licht von den OLEDs wie von einer künstlichen Sonne.    

OLEDs so weit das Wohnzimmer reicht

Noch stehen die Entwickler vor technischen Herausforderungen – vor allem die geringe Lebensdauer der OLEDs ist ein Problem: Da die organischen Substanzen mit Sauerstoff und Feuchtigkeit reagieren, altern sie schnell. Viele Unternehmen arbeiten an robusteren Produkten, auch in Deutschland: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert mit dem Projekt TOPAS die Weiterentwicklung dieser hocheffizienten Beleuchtungssysteme. Bis jetzt findet man OLEDs vor allem in den Displays von Kameras, Uhren oder MP3-Playern. Spätestens in zwei Jahren soll es OLED-Fernseher geben, die mit bisher ungekanntem Kontrast im Vergleich zu Plasmaund LCD-Geräten glänzen werden. Das Wohnzimmer der Zukunft könnte vollgepackt mit OLEDs sein. An der Wand, dem Fenster, im Fernseher und sogar auf dem Tisch: Flexible OLED-Folien könnten irgendwann den Traum vom flexiblen „elektronischen Papier“ wahr machen. Dann wäre selbst die Zeitung eine große Leuchtdiode.