Ein Netz für Europa

Um jederzeit genügend Erneuerbare Energie zur Verfügung zu haben, kann man auch das internationale Stromnetz nutzen.

Weht zuviel Wind und scheint auch noch die Sonne, gibt es also zuviel erneuerbaren Strom im deutschen Netz, kann er einfach exportiert werden. Dieser fließt dann zum Beispiel durch Unterseekabel, wie sie zum Teil bereits in Nord- und Ostsee existieren.

Für den Transport des umweltfreundlichen Stromes im Jahr 2020 sind neue Leitungen zwischen Deutschland und Norwegen geplant. Im Land der Berge und Seen wird das Schmelzwasser im Frühjahr in hunderten von Stauseen zurück gehalten. Unzählige Wasserkraftwerke produzieren Strom. Und diese erneuerbare Energie liefert 99 Prozent des norwegischen Strombedarfes.

Gibt es in Deutschland  Überschüsse von umweltfreundlichem Strom im Netz, wird er über die Seekabel exportiert. Die Wasserkraftwerke stellen ihre Produktion ein und Norwegen wird von Deutschland mitversorgt. Darüber hinaus kann der überschüssige Strom hier auch in Pumpspeicherkraftwerken gespeichert werden.

Scheint in Deutschland keine Sonne oder herrscht Flaute, strömt wieder Wasserkraftstrom ins Netz. Über die Seekabel gelangt er auch nach Deutschland. Die gespeicherte erneuerbare Energie aus Norwegen kann dann auch uns sicher versorgen.
 
Weitere neue Stromleitungen werden dafür sorgen, dass große Photovoltaik-Anlagen und solarthermische Kraftwerke im  Süden mit unserem Netz verbunden sind. So kann bei Bedarf Sonnenstrom aus dem Süden in den Norden fließen – überschüssiger Windstrom aus Deutschland nach Norwegen – und gespeicherte Wasserkraft aus dem Norden wieder in den Süden.
 
Europa und seine Nachbarn können sich also in Zukunft gegenseitig bei der Energieversorgung unterstützen.

Ein Netz für Europa