Claudia Nemnich zum Lern- und Arbeitsmaterial

Porträt von Claudia Nemnich


Als Pädagogen haben Sie und Daniel Fischer an der didaktischen Aufbereitung des Lern- und Arbeitsmaterials mitgearbeitet. Was war dabei die größte Herausforderung?


Claudia Nemnich:
Die Konzeption war eine ebenso kreative wie komplexe Aufgabe. Zunächst mussten wir eine zündende Idee entwickeln, um die wissenschaftlichen Fakten, die das Wuppertal Institut und das IASS Potsdam erarbeitet haben, für die Jugendlichen möglichst interessant zu gestaltet. Denn nur, wenn wir ihre Bedürfnisse kennen und berücksichtigen, können wir die Schülerinnen und Schüler tatsächlich nachhaltig sensibilisieren.

 

Und mit welchen Mitteln soll die Zielgruppe nun erreicht werden?

Claudia Nemnich: Das Thema hat es uns sehr leicht gemacht, da das Handy ein jugendaffines Produkt ist, das in der Regel alle Mädchen und Jungen in der Tasche haben. Wichtig war, das Lern- und Arbeitsmaterial nicht abstrakt, sondern anschaulich zu gestalten. Deshalb haben wir uns um Abwechslung bemüht. Bei den Aufgabenteilen beispielsweise gibt es immer wieder Querverweise zu Weblinks, Videofilmen oder Audiobeiträgen. Auch eine kurze und verständliche Sprache und die Visualisierung durch Piktogramme und Grafiken waren wichtig. Außerdem haben wir Lernaufgaben entwickelt wie etwa das Talkshow-Rollenspiel mit dem Titel „Das Handy, geliebter Begleiter, um jeden Preis?“. Dabei müssen sich die Schülerinnen und Schüler etwa in einen Fabrikarbeiter, einen Handykunden oder einen Minenarbeiterhineinversetzen und aus den unterschiedlichen Blickwinkeln heraus argumentieren.

 

Welcher Teil war denn in der Umsetzung besonders knifflig?

Claudia Nemnich: Das waren alle drei Teile gleichermaßen. Die Herausforderung bei jedem Thema war, die Interessen der Jugendlichen nicht aus den Augen zu verlieren. Besonders spannend ist meiner Meinung nach das Modul III „Wiederverwertung/Recycling“. Als Lernaufgabe gibt es hier das Spiel „Wer wird Rohstoff-Experte“, im Sinne des Spiels "Wer wird Millionär", bei dem sich die Jugendlichen 15 Fragen und Antworten zu den verschiedenen Lebensphasen eines Handys überlegen müssen. Wir haben mit dem Lern- und Arbeitsmaterial bereits einen Testlauf an Schulen durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler waren von dem Spiel begeistert.


Claudia Nemnich ist Pädagogin und war bis Mai 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Umweltkommunikation (INFU), Leuphana Universität Lüneburg.

Daniel Fischer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am INFU.


Leuphana Universität

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