Zum Wissenschaftsjahr 2018
Stefan Müller besucht deutsche Forschungsschiffe in Südafrika

Stefan Müller besucht deutsche Forschungsschiffe in Südafrika

Der Parlamentarische Staatssekretär des BMBF im Interview

„Wir freuen uns, gleichzeitig zwei Forschungsschiffe am Kap der Guten Hoffnung zu haben.“

Verkehrsknotenpunkt Kapstadt. Vor den Küsten Südafrikas treffen sich viele der wichtigsten Schifffahrtswege der Erde. Und so gingen jetzt zwei der größten deutschen Forschungsschiffe, die POLARSTERN und die METEOR, gleichzeitig in Kapstadt vor Anker. Stefan Müller, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung Forschung, nutzt die Begegnung für einen Besuch an Bord – und würdigt die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Südafrika und Namibia im gemeinsamen Forschungsprogramm SPACES.

Herr Parlamentarischer Staatssekretär, wir stehen hier an Deck des Forschungsschiffs POLARSTERN, das im Hafen von Kapstadt liegt. Nicht weit von uns liegt auch die METEOR. Was machen Sie und die beiden deutschen Forschungsschiffe eigentlich so weit weg von Deutschland?
Die Forschungsschiffe haben hier zwischen zwei Fahrtabschnitten angelegt, um die nächsten Wissenschaftscrews und Ausrüstung an Bord zu nehmen. Ein Rendezvous der beiden Schiffe ist sehr selten! Passend zum BMBF-Wissenschaftsjahr Meere und Ozeane freuen wir uns darüber, zwei der größten deutschen Forschungsschiffe zeitgleich am Kap der Guten Hoffnung zu haben. Beide werden in den nächsten Tagen zu Forschungsfahrten ins Südpolarmeer und in den Atlantik aufbrechen.

Wir feiern auch die erfolgreiche wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Südafrika und Namibia in unserem gemeinsamen Forschungsprogramm SPACES. Auf den aktuellen Fahrten nehmen beide Schiffe zahlreiche Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler – auch aus Südafrika – mit, die den Umgang mit der Forschungstechnik in der Meeresforschung und das Leben an Bord kennen lernen werden.

Warum ist dem Forschungsministerium die Forschung am anderen Ende der Welt wichtig?
Im südlichen Afrika vollzieht sich der Klimawandel deutlich schneller als andernorts. Hier können wir besser erkennen, welche Auswirkungen Temperaturveränderungen auf Nährstoffe und Fischpopulationen im Meer haben. Und wir wissen noch sehr wenig über die Entwicklung des antarktischen Eisschildes. Erkundungsexpeditionen hierzu (mit Flugzeugmessungen und Expeditionen auf dem Inlandeis) startet das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung von der Station Neumayer III. Die POLARSTERN wird in Kürze die deutsche Forschungsstation Neumayer III, wie in jedem Jahr, zur Versorgung anlaufen.

Übrigens: Entscheidungen zum Montrealer Protokoll, das zum Bann von FCKW, um die Ozonschicht zu schützen, führte, und zu den Weltklimaabkommen von Kyoto und Paris basierten unter anderem auf den Ergebnissen solcher Forschungsfahrten, wie sie von hier morgen starten.

„Floating University“ der Meeresforschung verbindet Wissenschaft, Kunst und Nachwuchsförderung (Video)

Parlamentarischer Staatssekretär Müller würdigt bei seinem Besuch auf der POLARSTERN in Kapstadt die internationale Nachwuchsförderung in der Wissenschaft ©Freie Universität Berlin/Institut für Weltraumwissenschaften

Hat ein Tag mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an Bord der Forschungsschiffe POLARSTERN und METEOR ein besseres Verständnis für die großen Fragen der Ozeane und der Klimaveränderungen bei Ihnen geweckt?
Ich kann dies nur jedem empfehlen: So ein Besuch an Bord übersetzt für mich die doch recht abstrakten Fragen der Forschungsanträge, die beim BMBF eingereicht werden, in eine Sprache, die konkrete Hinweise für eine verantwortliche Zukunftsgestaltung bereithält. Auch für die Bürgerinnen und Bürger gilt: Neugier genügt. Auf den Open Ship Days unserer Forschungsschiffe, von denen es im Wissenschaftsjahr viele gibt, ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen in die Welt der Meeresforschung einzutauchen!


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