Mit ein paar Mausklicks an alle wichtigen Daten kommen?

Industrie 4.0 muss nicht zwangsläufig mit Robotik oder autonomen Fahrzeugen einhergehen. Oft können schon kleinere Maßnahmen dabei helfen, die Arbeit effizienter zu gestalten.

Zum Beispiel die Einführung eines modernen Betriebsinformationssystems, in dem die Daten gebündelt und der gesamten Belegschaft zugänglich sind. Diesen Weg gehen derzeit die Harzwasserwerke in Niedersachsen mit Hilfe des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Hannover, das unter dem Motto „Mit uns digital!“ kleine und mittelständische Firmen bei Digitalisierungsprojekten unterstützt.

Das Unternehmen betreibt mit seinen 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Wasserwerke und Talsperren, Hochbehälter und Wasserkraftwerke. An 20 Standorten zwischen Westharz und der Grenze zu Bremen werden große Mengen an Daten erhoben: pH-Werte und Pegelstände, Zu- und Abflüsse, Energieverbräuche und vieles mehr. Doch es gibt bislang keine unternehmensweite Übersicht dieser Daten. Wollen Mitarbeitende beispielsweise einen Bericht zur Wasserqualität schreiben, müssen sie die Informationen mühsam aus unterschiedlichen Quellen zusammensuchen.

Abhilfe schaffen soll jetzt das neue Betriebsinformationssystem, bei dessen Entwicklung das Unternehmen vom Institut für Integrierte Produktion (IPH) unterstützt wird, einem der Partner von „Mit uns digital!“. Zunächst haben Ingenieure und Ingenieurinen vom IPH die Datenflüsse analysiert: Wer benötigt welche Daten zu welchem Zeitpunkt? Mit welchen Programmen arbeitet das Unternehmen, und wer kann auf welche Software zugreifen? „Um herauszufinden, was das Betriebsinformationssystem genau können muss, haben wir mit Mitarbeitenden aus allen Bereichen gesprochen“, sagt Alexander Oleff vom IPH.

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Daraus wurden Anforderungen erarbeitet, die das System zu leisten hat: Auf welche Programme muss es zugreifen können, welche Daten auslesen? Zudem muss es so einfach gestaltet sein, dass es alle Mitarbeitenden bedienen kann. Und es muss in der Lage sein, standardisierte Auswertungen durchzuführen, so dass Gewässerschutzberichte, Energieberichte oder Sicherheitsberichte künftig automatisch erstellt werden können. Mit der in einem Lastenheft zusammengestellten Liste der Anforderungen wird derzeit ein Anbieter gesucht, der ein solches System umsetzen kann.

10.04.2018