Was tun, wenn Kollege Roboter benötigtes Material nicht zuverlässig transportiert?

So klappt die Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft: In vier Projekten haben sich Studierende mit Produktionsbedingungen bei Siemens Healthineers in Kemnath in der Oberpfalz befasst.

Konkret entwickelten sie für die medizintechnische Sparte der Siemens AG Ideen, um Produktionsabläufe effizienter und wirtschaftlicher zu gestalten. Dort werden die Vorschläge nun teilweise auch umgesetzt. „Wir forschen und arbeiten nicht für den Papierkorb, sondern für die Praxis“, erklärt Professor Ulrich Müller von der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden. „Deshalb freut es mich, dass Siemens Healthineers unsere Lösungen aufgreifen und weiterentwickeln wird.“

Im Einzelnen nahmen sich die 20 Studierenden aus Müllers Kurs die Bereiche Arbeitsplatzgestaltung, Materialversorgung, Rüstoptimierung und Qualitätssicherung vor. Bei der Arbeitsplatzgestaltung ging es um Nietarbeitsplätze. Die jungen Forscher und Forscherinnen versuchten, diese noch ergonomischer zu gestalten. Die Gruppe mit dem Thema Materialversorgung beschäftigte sich mit fahrerlosen Transportsystemen. Hier ging es um Roboter auf Rädern, die Bauteile selbständig zum Montageort befördern. Diese Roboter, so das Ergebnis der Arbeit, sparen gegenüber dem manuellen Transport Zeit und Geld. Allerdings verläuft der Transport nicht immer reibungslos.

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Zu Abläufen und Bauteilen in der Tiefenblenden-Montage erarbeitete eine weitere Gruppe Studierender Ideen zur präventiven Sicherung der Qualität und zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit. Beim Thema Rüstoptimierung ging es schließlich darum, Zeitverluste zu verringern. Diese entstehen dann, wenn Produktionsanlagen von einem Produkttyp auf den anderen umgerüstet werden.

Siemens Healthineers in Kemnath ist seit 2015 ein sogenannter Innovativer LernOrt (ILO) der OTH Amberg-Weiden. Hier arbeiten Studierende, Expertinnen und Experten vor Ort gemeinsam an Projekten. Das Werk gilt als Kompetenzzentrum für Mechatronik. Gefertigt werden dort zum Beispiel Komponenten für Computertomografie, Angiografie und Radiografie, Teile für Systeme zur In-vitro-Diagnostik oder Komponenten für High-End-Systeme im Katheterlabor.

07.08.2018