EU-Projekt schlägt technische Lösungen für Zusammenarbeit von Mensch und Industrieroboter vor

Der Einsatz von Industrierobotern ist vielerorts bereits Routine. Es hapert aber oftmals, wenn es um die Zusammenarbeit mit einem Menschen geht - vor allem dann, wenn sich Mensch und Maschine einen Arbeitsplatz teilen.Hier setzen intelligente Software- und Hardware-Technologien an, die über einen Zeitraum von drei Jahren im Rahmen des jetzt abgeschlossenen EU-Projekts FourByThree erarbeitet wurden. Dank des modularen Ansatzes des Vorhabens sind sie auch in Roboterlösungen integrierbar, die sich schon auf dem Markt befinden. Die FourByThree-Anwendungen werden über eine Online-Plattform bereitgestellt.

„FourByThree hat dazu beigetragen, dass die Vision, in der Mensch und Roboter Hand in Hand arbeiten, in naher Zukunft Wirklichkeit werden wird“, sagt Projektkoordinator Iñaki Maurtua vom spanischen Forschungszentrum IK4-Tekniker, Koordinator des Projekts, das ein Budget von 6,9 Millionen Euro hatte. Die Technologien wurden in vier Pilotszenarien getestet und konzentrieren sich auf industrielle Prozesse wie Montage, Maschinenbestückung, Schweißen, Nieten und Entgraten.

Auf deutscher Seite war unter anderen das Robotics Innovation Center des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz beteiligt. Es stellte Aktuatoren bereit, das sind spezielle Antriebe, die als Basis für den Bau von Roboterarmen dienen. Sie stehen in vier verschiedenen Größen zur Verfügung und können je nach Anforderung frei ausgewählt werden. „Anders als ähnliche kommerzielle elastische Antriebe stellen die vom DFKI entwickelten Aktuatoren eine neue Leistungsklasse dar, die den Bau von kollaborativen Industrierobotern ermöglicht, welche mit deutlich größeren Nutzlasten als vergleichbare elastisch-basierte Systeme arbeiten können“, erklärt José de Gea Fernández, Leiter des Teams Roboterregelung am Robotics Innovation Center.

Einen der weiteren deutschen Beiträge lieferte das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF. Das Institut hatte die Aufgabe, sein projektionsbasiertes Arbeitsraumüberwachungssystem weiterzuentwickeln. Es projiziert sichtbare Sicherheitsbereiche um den Roboter, die sich der Bewegung der Maschine anpassen können.

Insgesamt arbeiteten bei FourByThree seit 2014 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 17 Einrichtungen zusammen. Sie kamen aus Forschungszentren, einer Universität, Industrie- und Technologieunternehmen aus sechs Staaten: neben Deutschland und Spanien Italien, Großbritannien, Finnland und die Niederlande.

02.01.2018