Virtuelle Welten auf 450 Quadratmeter Projektionsfläche

Maschinen, Fabriken oder gar Städte virtuell begehbar zu machen, das ist möglich im 3D-Labor am Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg. Der sogenannte Elbedome unterstützt unter anderem Forscherinnen und Forscher, die sich mit der Frage beschäftigen, wie Unternehmen ihre Produktion sicherer, effizienter und nachhaltiger gestalten können. Auch die Industrie nutzt das nach eigenen Angaben größte 3D-Mixed-Reality-Labor Europas.

„Virtuelle Realitäten werden in produzierenden Unternehmen genutzt, um Planungsstände zu bewerten, Entscheidungsfindungsprozesse voranzutreiben sowie Qualifikations-, Kommunikations- und Marketingmaßnahmen zu unterstützen“, sagt Steffen Masik, Leiter der Geschäftsstelle des Elbedome. Zum Beispiel bei der Planung einer Fabrik: „Hier arbeiten verschiedene Berufsgruppen interdisziplinär zusammen und müssen einander verstehen. Virtuelle Realitäten helfen dabei, unterschiedliche Daten zu kombinieren und verschiedene Sichtweisen zu vereinen.“ Weitere Einsatzmöglichkeiten des Elbedomes seien Projekte aus den Bereichen Architektur, Städteplanung oder Medizin

Der Elbedome wurde im vergangenen Jahr nach zweijähriger Modernisierung wiedereröffnet. Er ähnelt einem Zylinder, er ist vier Meter hoch und hat einen Durchmesser von 16 Metern: Mit der Panorama- und Bodenfläche bietet er damit eine Projektionsfläche von mehr als 450 Quadratmetern und ist nach Masiks Worten vor allem für die Darstellung großer Objekte geeignet. „Die Projektion erfolgt mithilfe von 25 hochauflösenden und taglichthellen Stereo-Projektoren auf Boden und Panorama sowie gegebenenfalls auf weitere Gegenstände im Raum“, erklärt der Diplom-Ingenieur weiter. Objekte könnten als Hologramme in den Raum projiziert werden und den Betrachtern so den Eindruck zu vermitteln, sich inmitten der virtuellen Welt zu befinden.

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Das 3D-Labor ist Teil des Virtual Development und Training Centre (VDTC) am IFF, das 2018 zum „European Digital Innovation Hub“ (DIH) ernannt wurde. Ein DIH ist ein EU-gefördertes Kompetenzzentrum, das Unternehmen zum Thema Digitalisierung berät. DIHs werden in ganz Europa aufgebaut. Sie sollen die erste Anlaufstelle zum Thema Digitalisierung für Unternehmen aller Größen sein und Möglichkeiten zum Experimentieren mit neuen Technologien bieten.

08.01.2019