Kurz und Knapp

  • Mit Künstlicher Intelligenz Leben zu retten ist ein Traum der Wissenschaft. Gesundheitsdaten, die mit tragbaren Computersystemen erhoben werden, machen ihn möglich.
  • In Rostock finden sich dazu Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. In einem Innovationszentrum für Künstliche Intelligenz sollen Kompetenzen gebündelt werden.
  • Ein Rostocker IT-Unternehmen will die Nähe zur Universitätsmedizin nutzen, um durch neu entwickelte Software frühzeitig Herzkrankheiten zu erkennen und zu vermeiden.

In Rostock soll ein Zentrum für Künstliche Intelligenz (KI) entstehen

Wirtschaft und Wissenschaft gehen in der Forschung bei vielen Projekten Hand in Hand. Es wundert daher nicht, dass das Rostocker IT- und Technologieunternehmen Planet artifical intelligence GmbH (Planet AI) nahe der Universität Rostock im Stadtzentrum ein Innovationszentrum für Künstliche Intelligenz (KI) gründen möchte.Möglichst bald sollen hier mehr als 50 Leute arbeiten, und sich auch Start-ups ansiedeln, die aus der Universität heraus gegründet wurden.

„Doktor KI“ nennt Geschäftsführer Hagen Wustlich den Doktor der Zukunft. In einem neuen Projekt will Planet AI nach dem Motto „KI kann Menschen retten“ mit der Universitätsmedizin Rostock Zusammenhänge zwischen medizinischen Daten erkennen. Eine Software soll Ärztinnen und Ärzten Empfehlungen zur Prävention und Behandlung von Patienten und Patientinnen mit Herzrhythmusstörungen geben und damit einen Beitrag zur Verhinderung von Schlaganfällen leisten.

Hier spielen tragbare Computersysteme wie die Apple Watch eine große Rolle. Ihre Verfügbarkeit in der Bevölkerung wachse rasant. Somit sei es in kurzer Zeit praktisch jedem möglich, seine eigenen Gesundheitsdaten zu erheben und Unregelmäßigkeiten seines Körperzustandes festzustellen, sagt Thomas Lips, Zentrumsmanager Herzmedizin. „Daraus wird sich ein Bedarf für eine qualifizierte Bewertung individuell erhobener Diagnoseergebnisse in der Bevölkerung ergeben.“ Intelligente Systeme können maßgeblich zu einer Lösung beitragen.

Ein Team aus Ärztinnen und Ärzten sowie IT-Spezialistinnen und Spezialisten soll im Rahmen von wissenschaftlichen Projekten die Kompetenzen und Expertisen bündeln. „Dabei geht es um eine individualisierte Behandlung chronisch herzkranker Patienten unter Nutzung von Künstlicher Intelligenz und um die Entwicklung von Informationssystemen für eine flächendeckende Präventionsstrategie“, erläutert Lips. Ziel ist die Vermeidung, Aufspürung, Bewertung und frühzeitige Behandlung sich entwickelnder chronischer Herzkrankheiten.

Wolfgang Schareck, Rektor der Uni Rostock begrüßt die Zusammenarbeit an der Grundlagenforschung: „Wenn Firmen Ideen der Wissenschaft aufgreifen, gemeinsam mit Forschern nach bahnbrechenden Lösungen suchen, sind das gute Beispiele.“

Im Jahr 2015 hat Planet AI die weitere Entwicklung der Technologie von Raben Steinfeld bei Schwerin nach Rostock verlegt und mit zwei Mitarbeitern begonnen. Die Nähe zur Universität Rostock war eine zusätzliche Motivation, sagt Firmen-Chef Welf Wustlich, der selbst an der Universität Rostock studierte und seit vielen Jahren mit der Alma Mater eine enge Zusammenarbeit pflegt. Heute arbeiten dort 15 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, zumeist Absolventen und Absolventinnen der Universität Rostock.

11.04.2019

Metadaten zu diesem Beitrag

Mehr zum Themenfeld:

Schlagworte zu diesem Beitrag: