Kurz und Knapp

  • Das Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik der Uni Bremen wird einen Chatbot für den Bremer Bürgerservice entwickeln.
  • In einem Chat sollen Nutzende zeitnah und passgenau Antworten auf häufig gestellte Fragen zu den Dienstleistungen der Stadt erhalten.
  • Das Dialogsystem entwickelt sich mithilfe von Maschinellen Lernverfahren weiter, kann aber gezielt kontrolliert und erweitert werden.

Universität Bremen erforscht Einsatz von Chatbot

Die Stadt Bremen will in Zukunft Chatbots einsetzen, um auf Fragen von Bürgerinnen und Bürgern rund um die Uhr antworten zu können. Der Bremer Senator für Finanzen hat das Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen beauftragt, einen Chatbot für den Bremer Bürgerservice zu entwickeln. Dieses Dialogsystem soll mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) auf Fragen Bremer Bürgerinnen und Bürger automatisch antworten.

Der Chatbot soll den Service des Bremer Bürgertelefons um einen Informationskanal ergänzen: Via Internet sollen Nutzende in Zukunft mit diesem technischen System chatten können, also einen Dialog in Textform führen. Sie sollen zeitnah und passgenau Antworten auf häufig gestellte Fragen zu den Dienstleistungen der Stadt erhalten. Der Chatbot soll gezielte Informationen zu bestimmten Anliegen liefern, zum Beispiel, wenn es um die Beantragung eines Personalausweises geht. „Der Vorteil: Der Chatbot ist rund um die Uhr erreichbar. Das bewährte Angebot des Bürgertelefons Bremen bleibt erhalten“, erklärt dazu Bremens Finanzstaatsrat Henning Lühr.

Bei der Entwicklung dieses speziellen Chatbots nutzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bremen die „IDA“-Chatbot-Technologie, die von Nina und Dirk Wenig am TZI entwickelt wurde. Die Abkürzung IDA steht für intelligent, domänenspezifisch und anpassbar. Diese Technologie wurde so konzipiert, dass sie sich mit vergleichsweise geringem Aufwand für unterschiedliche Zwecke einsetzen lässt. Dafür erhielten die Informatikerin und der Informatiker den Innovationspreis „Campusideen 2018“.

In die Erforschung dieses speziellen Chatbots der Stadt Bremen werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bürgertelefons eingebunden, der Prototyp des digitalen Assistenten soll danach mit Bremer Bürgerinnen und Bürgern erprobt werden.

Der Chatbot IDA kann sich mithilfe Maschineller Lernverfahren weitgehend selbst trainieren, beispielsweise, indem Informationen von Websites oder Broschüren analysiert werden. Auch das Anfrageverhalten der Nutzer soll anonym dokumentiert, analysiert und aufbereitet werden, um den Bürgerservice verbessern zu können.

„Das System bietet aber auch die Möglichkeit, das erworbene Wissen gezielt zu kontrollieren und zu erweitern – dazu stellt es die gelernten Zusammenhänge übersichtlich und verständlich auf einer Website dar“, erläutert Nina Wenig. „So wird unter anderem vermieden, dass der Chatbot sich eigenständig Antworten aneignet, die im Umgang mit den Kunden unerwünscht wären.“

Nina und Dirk Wenig wollen in diesem Jahr ein Unternehmen gründen, das die Innovation weiterentwickelt und vermarktet.

 

29.08.2019

Metadaten zu diesem Beitrag

Mehr zum Themenfeld:

Schlagworte zu diesem Beitrag: