Kurz und Knapp

  • Künstliche Intelligenz ist in der Lage, bei Computerspielen wie „Angry Birds“ selbständig Spielentscheidungen zu treffen und die Strategie anzupassen.
  • Bei der AI-Birds-Weltmeisterschaft, bei der die KI-Programme von sieben Teams gegeneinander antraten, errangen Studierende aus Bamberg den Titel.
  • Der Wettbewerb zeigte aber auch, dass es noch dauert, bis KI Alltagsentscheidungen so gut lösen kann wie ein Mensch.

Weltmeistertitel für clevere Vögel

Zum zweiten Mal haben Bamberger Studierende den Weltmeistertitel für das beste KI-Programm zum Computerspiel „Angry Birds“ geholt. Sie entwickelten die spielstärkste Software, die selbständig zuvor unbekannte Spielstufen von „Angry Birds“ bewältigen konnte. Im Wettbewerb zeigte sich aber auch: Beim Spiel ist die Künstliche Intelligenz dem Menschen bislang deutlich unterlegen.
Die BamBirds, ein Team von 17 Studierenden, erarbeiteten zusammen mit ihrem Informatik-Professor Diedrich Wolter einen sogenannten intelligenten Agenten: ein Computerprogramm, das zu eigenständigem Handeln und Lernen fähig ist und seine Strategie in einem laufenden Spiel anpassen kann. Bei der Entwicklung galt es, Aufgaben der Bildverarbeitung und Objekterkennung, der Handlungsplanung und Spielstrategie zu bewältigen.

Dabei geht es um weit mehr als Spaß und Unterhaltung: Das Meistern von „Angry Birds“ erfordert es beispielsweise, physikalische Zusammenhänge zu begreifen und nutzen zu können. „Die hierfür erforschten Techniken können in Zukunft etwa Robotern im Haushalt helfen, neue Aufgaben zu erlernen“, sagte Wolter.

Bei der 8. AI-Birds-Weltmeisterschaft, die Mitte August im Rahmen der Fachtagung International Joint Conferences on Artificial Intelligence (IJCAI) in Macao stattfand, hatten die BamBirds drei Runden à 30 Minuten zu absolvieren und setzten sich im Finale mit 228.050 zu 195.350 Punkten gegen das Team der Technischen Universität Dresden durch. Bereits 2016 hatten die BamBirds die Weltmeisterschaft gewonnen.

Im Vergleich mit menschlichen Spielern zeigte sich aber, dass es noch ein langer Weg ist, bis Roboter Alltagsaufgaben so gut wie Menschen lösen können: „Im getrennt durchgeführten direkten Vergleich ‚Mensch gegen Computer‘ schaffte es nur ein Programm, eines von vier Leveln zu lösen, fast alle Menschen waren besser“, berichtete Wolter.

 

27.08.2019

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