EU-Netzwerk unterstützt Wissenschaftsnachwuchs in der Weltraumforschung

Wie lassen sich Asteroiden und der erdnahe Weltraum in Zukunft nachhaltig nutzen? Dieser Frage gehen 15 junge Forscherinnen und Forscher innerhalb des internationalen Trainingsnetzwerks Stardust Reloaded nach. Sie wollen das Wissen über die Entwicklung des erdnahen Weltraums erweitern, insbesondere über die Form, Schwerkraft, Zusammensetzung und Dynamik von Asteroiden und Kometen.

Zudem sollen Informationen gewonnen werden, wie sich der zunehmende Weltraumverkehr bewältigen und organisieren lässt. Das soll helfen, Kollisionen mit der Erde, Satelliten und anderen Flugkörpern zu verhindern.

Stardust Reloaded ist ein Trainingsnetzwerk von 20 europäischen Partnern. Koordiniert wird es von der University of Strathclyde in Glasgow. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler erhalten durch das Netzwerk eine Plattform, um zu erforschen, wie sich Asteroiden und der erdnahe Weltraum nachhaltig nutzen lassen.

Das Robotics Innovation Center des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) ist Teil des Netzwerkes. Es war bereits an dem Vorgängerprojekt Stardust beteiligt. Dort wurden neue Methoden entwickelt, um Asteroiden zu überwachen und abzulenken, damit diese nicht mit der Erde kollidieren.

Bei Stardust Reloaded trägt das DFKI unter der Leitung von Frank Kirchner mit seiner Expertise in der Entwicklung mobiler autonomer Roboter zum Netzwerk bei. Eingesetzt werden diese Roboter in menschenfeindlichen und extremen Umgebungen, wie dem Weltraum oder der Tiefsee. Ziel ist es, ein Echtzeit-Steuerungssystem für robotische Manipulatoren zu entwickeln. Sie sollen an unbemannte Satelliten montiert werden, um andere Satelliten zu reparieren oder Weltraumtrümmer aus dem Orbit zu entfernen. Für ein solches Rendezvous, wie die Annäherung zweier Flugkörper im Weltall genannt wird, müssen die Manipulatoren zum einen über ein hohes Maß an Autonomie verfügen. Zum anderen kann jede Bewegung des Manipulators die Position und Orientierung des Satelliten, auf dem er montiert ist, beeinflussen. Damit die freischwebenden Manipulatoren ihre Aufgabe erfüllen können, werden am DFKI Algorithmen entwickelt, mit denen sie sich in Echtzeit steuern lassen. Getestet werden sie anschließend mithilfe eines Unterwasserfahrzeugs unter realitätsnahen Bedingungen.

Gefördert wird Stardust Reloaded mit insgesamt vier Millionen Euro vom Marie Curie Initial Training Network (ITN) im Rahmen des H2020-Programms der Europäischen Union.

07.02.2019