Das Projekt „Stadtwandforschung“ verbindet Wissenschaft und Kunst im öffentlichen Raum

Was passiert, wenn sich Streetart von Forschung an Künstlicher Intelligenz (KI) inspirieren lässt? Dieser Frage widmet sich die „Stadtwandforschung“, mit der sich die Universität Freiburg am Wissenschaftsjahr 2019 – Künstliche Intelligenz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung beteiligt.
Ziel ist, Kunst und Wissenschaft in die Freiburger Innenstadt zu bringen: mit Streetart zum Thema KI auf fünf großformatigen Wandbildern, so genannten Murals, und auf einer Straßenbahn – begleitet von interaktiven Führungen, Diskussionsveranstaltungen, einem Workshop für Jugendliche und einer Ausstellung.


„Freiburg ist für ‚Stadtwandforschung‘ der ideale Ort“, sagt Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer, Rektor der Albert-Ludwigs-Universität. „Die Forschung zur Künstlichen Intelligenz an der Universität Freiburg bildet einen bedeutenden und international sichtbaren Schwerpunkt. Die Forschungsaktivitäten sind eingebettet in eine Fächervielfalt, die es uns ermöglicht, die ethischen, rechtlichen und sozialen Folgen dieser Zukunftstechnologie aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven zu behandeln. Der Dialog mit der Öffentlichkeit ist uns in diesem Zusammenhang besonders wichtig. Das Projekt ‚Stadtwandforschung‘, das wissenschaftliche und künstlerische Zugänge kombiniert, eröffnet der Wissenschaftskommunikation und der gesellschaftlichen Debatte über Zukunftstechnologien ganz neue und zeitgemäße Möglichkeiten. Es füllt das Motto ‚Connecting Creative Minds‘, das für die zukünftige Entwicklung der Universität Freiburg steht, mit Leben."

Neben der Vermittlung der Themen und der wissenschaftlichen Inhalte will das Wissenschaftsjahr gesellschaftliche Debatten über Entwicklungen in der Forschung anstoßen und vorantreiben. Da sich die KI potenziell stark auf die Gesellschaft auswirkt, will „Stadtwandforschung“ dieses Thema für Bürgerinnen und Bürger zugänglich machen, sie über den aktuellen Stand der Forschung informieren und in partizipativen Formaten einen offenen Diskurs ermöglichen. Im Zentrum stehen die Wandbilder: Für jedes Mural bildet sich ein Tandem, bestehend aus je einem Streetart-Künstler oder einer Streetart-Künstlerin und einem KI-Wissenschaftler oder einer -Wissenschaftlerin. „Wenn sich Kunstschaffende Forschungsthemen annehmen und sich mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern austauschen, bringen sie neue Perspektiven auf die Fragestellungen ein, insbesondere, wenn sie die gesellschaftlich relevanten Aspekte der Forschung offenlegen“, sagt Oliver Müller, Professor für Philosophie der Gegenwart und Technik und Leiter des Projekts Nexus Experiments, einer Kunst-Wissenschaftsinitiative der Universität Freiburg und des Exzellenzclusters BrainLinks-BrainTools, in deren Rahmen „Stadtwandforschung“ entstanden ist. „Damit die Kunstwerke eine möglichst breite Diskussion über die Auswirkungen von KI anregen, sollen sie nicht in einer Galerie stehen, sondern im öffentlichen Raum der Freiburger Innenstadt sichtbar sein. Dafür ist das Medium Streetart besonders gut geeignet.“



Das Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit dem Kulturaggregat e.V., einem Kollektiv aus Künstlerinnen und Künstlern, Kulturschaffenden und -interessierten mit dem Ziel, mehr Kunst und Kultur beziehungsweise Subkultur in den öffentlichen Raum zu bringen. „Diese Art von Zusammenarbeit von Forschenden und Streetart-Künstlern ist einmalig und wir sind schon sehr gespannt auf die Entwürfe, die gerade entstehen“, sagt Darwin Zulkifli vom Kulturaggregat. „Wer Interesse an einem einzigartigen Bild an der eigenen Wand hat, darf sich gerne bei uns melden – wir suchen noch nach freien Wänden: groß, sichtbar und in der Innenstadt wäre uns am liebsten.“ Für Anfragen und Hinweise ist das Team unter folgender E-Mail-Adresse erreichbar: info(at)kultur-aggregat.de.

17.05.2019

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