Kurz und Knapp

  • Damit Systeme auf der Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) in möglichst vielen Anwendungen einen großen Nutzen entfalten können, muss der Energieverbrauch dieser Systeme gesenkt werden.
  • Im Rahmen der Initiative „Sprunginnovationen“ beteiligen sich daher 18 Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit elf Vorhaben an einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im November gestarteten einjährigen Wettbewerb um die besten Ideen.
  • Wettbewerbsaufgabe ist es, energieeffiziente Mikrochips zu entwickeln, die Herzrhythmusstörungen erkennen.

Mit energieeffizienten KI-Chips Herzrhythmusstörungen erkennen

Anwendungen auf der Basis von Künstlicher Intelligenz haben großes Potenzial, Innovationen in vielen Bereichen voranzutreiben. Damit diese Systeme vor allem in mobilen und sicherheitskritischen Bereichen stärker eingesetzt werden können, müssen sie effizienter werden. Die BMBF-Pilotinitiative für Sprunginnovationen will diesem Ziel mit den Wettbewerbsprojekten zu einem „Energieeffizienten KI-System“ ein gutes Stück näher kommen.

Bei dem Pilotinnovationswettbewerb des BMBF, an dem sich 18 Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit elf parallel laufenden Vorhaben beteiligen, geht es darum, energieeffiziente Mikroelektronik-Chips zur Erkennung von Herzrhythmusstörungen zu entwickeln. In Einklang mit den Datenschutzrichtlinien werden daher mehrere tausend EKG-Datensätze von Kardiologen des Telemedizinzentrums der Charité in Berlin zur Verfügung gestellt, mit denen die KI-Systeme im Wettbewerb trainiert werden. Sie sollen Herzrhythmusstörungen mit einer hohen Genauigkeit und möglichst geringem Energieverbrauch erkennen. Konkret bedeutet dies, dass das KI-System ein Vorhofflimmern zu mindestens 90 Prozent identifizieren und nahezu in Echtzeit klassifizieren kann.

Die drei Gewinnerprojekte können ihre Idee umsetzen

Gewinner des Wettbewerbs sind die Hochschulen oder Forschungseinrichtungen, die die drei energieeffizientesten Systeme entwickeln. In einem Folgeprojekt haben sie anschließend die Möglichkeit, ihre Idee auch zusammen mit Industriepartnern weiterzutreiben. Sie sollen als „Sprunginnovationen“ schneller auf den Markt gebracht werden.

Für das BMBF ist die Tatsache, dass sich praktisch alle Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die auf diesem Gebiet führend sind, an dem Wettbewerb „Energieeffizientes KI-System“ beteiligen, ein Beleg dafür, dass dies auch ein bedeutendes Forschungsthema ist.

Innovationswettbewerbe neues Instrument der Forschungsförderung

Mit den insgesamt drei Pilotinnovationswettbewerben „Weltspeicher“, „Organersatz aus dem Labor“ und „Energieeffizientes KI-System“ betritt das BMBF Neuland in der Forschungsförderung. Das Ministerium erwartet von den Wettbewerbsergebnissen wichtige Impulse für die in Gründung befindliche „Agentur für Sprunginnovationen“. Mit diesem neuen Förderinstrument will das BMBF zusammen mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hochinnovativen Ideen schneller zum Durchbruch verhelfen.

12.11.2019

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