Kurz und Knapp

  • Eine interdisziplinäre Jury von 18 KI-Fachleuten hat zehn Zukunftsfragen für die Forschung und Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Deutschland ausgewählt.
  • Die Veröffentlichung der Fragen fand im Rahmen des Projekts „#KI50: Künstliche Intelligenz in Deutschland – gestern, heute, morgen“ (#KI50) der Gesellschaft für Informatik (GI) statt.
  • Damit möchte die GI einen Beitrag zu einem konstruktiven öffentlichen Diskurs über KI leisten.

Was macht eine gute KI aus?

Anwendungen auf der Basis von Künstlicher Intelligenz sind allgegenwärtig und für viele zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Alltags geworden. KI-Systeme werden unser Leben und Arbeiten in Zukunft noch stärker beeinflussen. Sie können unser Leben bereichern – wenn wir vorher festlegen, wie wir diese Systeme einsetzen wollen. Oder zumindest schon einmal damit beginnen, die richtigen Fragen zu stellen.

Neben den vielen Chancen, die uns die Künstliche Intelligenz bietet, sind mit ihrem Einsatz auch Herausforderungen verbunden. Mit den zehn Zukunftsfragen hat die GI „versucht, auf verständliche Weise aktuelle Herausforderungen der KI-Entwicklung zu skizzieren. Sie sollen dazu anregen, über Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz nachzudenken und auch neue Impulse in der öffentlichen Debatte setzen“, so Christine Regitz, GI-Vizepräsidentin und Vorsitzende der #KI50-Jury.

Große Bandbreite der Einsatzbereiche von KI

Die Auswahl der Fragen spiegelt dabei die große Bandbreite der Einsatzfelder von Künstlicher Intelligenz wider. So berührt zum Beispiel die Frage: „Wie können wir Künstliche-Intelligenz-Systeme sicher gestalten und kritische Fehlfunktionen ausschließen?“ mindestens drei Bereiche – vom autonomen Fahren (Mobilität) über die Medizintechnik (Gesundheit) bis hin zur Industrie (Arbeitswelt). Dahinter steht die Herausforderung sicherzustellen, dass diese Systeme nicht das „Falsche“ lernen, sodass schädliche Auswirkungen durch Fehlfunktionen ausgeschlossen werden können.

Ängste vor Überwachung und Kontrolle der Maschinen

In der öffentlichen Diskussion bewegen sich die Befürchtungen im Zusammenhang mit dem verstärkten Einsatz von KI-Systemen hauptsächlich in zwei Richtungen: Zum einen existiert die Angst vor dem (staatlichen und privaten) Missbrauch dieser Systeme und zum anderen die Befürchtung, dass eine „starke“ KI in Zukunft die Kontrolle über die Menschen übernehmen wird. Die dritte Zukunftsfrage lautet daher: „Wie verhindern wir, dass uns Staat und Wirtschaft mithilfe Künstlicher Intelligenz überwachen?“ unmittelbar gefolgt von der Frage, welche Entscheidungen zukünftig automatisiert von Systemen mit Künstlicher Intelligenz getroffen werden (dürfen) und welche nicht.

Erwünscht sind gerechte und effiziente KI-Systeme

Wie wir diskriminierende maschinelle Festlegungen vermeiden und eindeutig bestimmen können, wer eigentlich die moralische und juristische Verantwortung für Entscheidungen von KI-Systemen übernimmt, wird in den Zukunftsfragen unter anderem ebenso thematisiert wie auch die Frage, wie wir es schaffen können, diese Systeme energieeffizienter zu gestalten.

Auch Bürgerinnen und Bürger beteiligt

Der Auswahl dieser Fragen ging ein demokratischer Beteiligungsprozess voraus. Sowohl die interessierte Öffentlichkeit als auch GI-Mitglieder und Fachleute unterschiedlicher Disziplinen konnten ihre Fragen online einreichen. Anschließend wählte die mit insgesamt 18 KI-Expertinnen und -Experten interdisziplinär besetzte #KI50-Jury zehn Fragen aus.

Anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens macht sich die Gesellschaft für Informatik e. V. Rahmen des Projekts „#KI50: Künstliche Intelligenz in Deutschland – gestern, heute, morgen“ im Wissenschaftsjahr 2019 auf, Personen, Technologien und Zukunftsfragen vorzustellen, die unsere Vorstellung von KI maßgeblich beeinflusst haben und auch zukünftig prägen werden.

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