Kurz und Knapp

  • Angesichts von Wetterextremen wie Starkregen oder Trockenheit wird intelligentes Wassermanagement in Großstädten immer wichtiger.
  • Das jüngst gestartete Forschungsprojekt Digital-Water.City untersucht digitale Tools wie Sensoren, mit deren Hilfe beispielsweise Überflutungsflächen angezeigt werden.
  • Dazu werden Untersuchungen in Berlin, Paris, Sofia, Mailand und Kopenhagen durchgeführt, bei denen es unter anderem um Kanalbewirtschaftung und Abwasseraufbereitung geht.

EU-Projekt für digitales Wassermanagement gestartet

Überschwemmte Straßen nach Starkregen einerseits, überhitzte Innenstädte als Folge von Trockenheit andererseits - Wetterextreme machen gerade Metropolen zu schaffen. Unter Leitung des Kompetenzzentrums Wasser Berlin (KWB) startete deshalb jetzt das Forschungsprojekt Digital-Water.City, bei dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach intelligenten Tools für ein effizienteres Wassermanagement suchen.

Die Untersuchungen laufen außer in Berlin auch in Paris, Mailand, Sofia und Kopenhagen. In Paris beispielsweise geht es vor den Olympischen Sommerspielen 2024 um die Verbesserung der Badewasserqualität in der Seine, in der – nach heutiger Planung – einige Wettbewerbe ausgetragen werden könnten. Mit auf Künstlicher Intelligenz basierenden Online-Sensoren soll die Wasserqualität an den offiziellen Badestellen vorhergesagt und mögliche Keimbelastung rasch festgestellt werden.

Die Forschungen in Mailand konzentrieren sich auf die Wiederverwendung von Abwasser für die Bewässerung von Landwirtschaft. In den anderen Städten steht die Kanalbewirtschaftung im Mittelpunkt. So beschäftigen sich die Forscherinnen und Forscher in Berlin mit Möglichkeiten, Abwasserströme im Kanalnetz digital zu überwachen und zu steuern. „Wenn es uns tatsächlich gelingt, über Temperaturmessungen die hydraulische Belastung in der Kanalisation besser als bisher zu bestimmen, könnten unerwünschte Überläufe der Mischwasserkanalisation viel effizienter vermieden werden. Dies wäre ein großer Gewinn für den Gewässerschutz“, sagte Jörg Simon, Chef der Berliner Wasserbetriebe, bei der Vorstellung des Projektes.

Darüber hinaus soll eine App entwickelt werden, die bei der Wartung und Reinigung von Brunnen hilft. Außerdem will das Forscherteam mithilfe von Visualisierungstechniken wie Augmented Reality die Öffentlichkeit über die Herausforderungen des Grundwassermanagements informieren und stärker sensibilisieren.

An dem Verbundprojekt mit einem Volumen von 5,9 Millionen Euro sind neben dem KWB 24 Partner aus insgesamt zehn europäischen Ländern beteiligt. Es wird von der Europäischen Union gefördert.

 

11.09.2019

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