Forscher-Idee vom „Haus der kleinen Forscher“: Barrieren und Hindernisse im Alltag überwinden

An Parkplätzen und Toiletten finden Kinder Schilder für Menschen, die im Rollstuhl sitzen. An Ampeln sehen sie Zeichen für Blinde. Auf Gehwegen oder an Bahnsteigen wundern sie sich vielleicht über Rillen auf dem Boden. Was bedeuten diese Zeichen? Welche Barrieren entstehen, wenn Menschen sich nicht gut bewegen, sehen oder hören können?

© Stiftung „Haus der kleinen Forscher“/ Thomas Ernst

Für Architektur- und Stadtplanungsteams sowie für den Straßen- oder Fahrzeugbau ist es eine große Herausforderung, Häuser, Wege oder Fahrzeuge zu planen und zu bauen. Dabei ist es wichtig, dass alle Menschen mitgedacht werden. Sie müssen dabei unterschiedliche Perspektiven berücksichtigen und technische oder organisatorische Lösungen für viele verschiedene Menschen finden. Diese Merkmale werden „Zugänglichkeit“ oder „Barrierefreiheit“ genannt. Zu den unterstützenden Maßnahmen gehören z.B. Rampen, abgesenkte Randsteine bei Gehwegen oder hohe Bordsteine, die das Einsteigen in Busse oder Straßenbahnen erleichtern, Aufzüge, Blindenleitsystem („Rillen“) auf Gehwegen oder Bahnsteigen, absenkbare Busse oder akustische Signale bei Ampeln.

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Der Versuch beginnt

Fragen Sie die Kinder, was sie über Barrieren und Hindernisse im Alltag wissen: Was könnte Menschen, die nicht oder schlecht gehen, sehen oder hören im Wege stehen? Haben sie schon eine Person im Rollstuhl gesehen oder beobachtet? Oder jemand, der sich mit einem Stock orientiert hat? In welchen Situationen hatten sie selbst schon mal Schwierigkeiten oder mussten ein Hindernis überwinden - zum Beispiel beim Einsteigen mit dem Kinderwagen in den Bus oder beim Klingelknopf, der zu hoch angebracht ist.

Schlagen Sie den Kindern vor, sich näher mit dem Rollstuhlfahren zu beschäftigen. Sie könnten mit den Mädchen und Jungen zuerst einmal verschiedene Untergründe betrachten: Teppich, Schotter, Teer, Sand, Rasen, Fließen oder Waldboden. Dann probieren sie zum Beispiel mit Dreirädern, Rollschuhen, Bällen, Murmeln oder anderen Fahrzeugen aus, worauf es sich gut oder nicht so gut rollen lässt.

So geht es weiter

Die Kinder könnten den Weg zum Kindergarten, zur Schule oder zum Spielplatz auf Hindernisse untersuchen. Dazu kann es sinnvoll sein, einen Bollerwagen zu benutzen oder einen Rollstuhl auszuleihen: Welche Stellen sind für Menschen in Rollstühlen schwierig zu überwinden? Wo entdecken die Kinder vielleicht Hilfen für Rollstühle wie Rampen an Treppen? Und wie fühlt es sich an, eine steile Rampe zu benutzen?

Fotografieren Sie die Stellen, um sie später zusammen anzusehen und auszuwerten. Kleben Sie die Fotos gemeinsam auf, beschreiben Sie das Problem oder malen es auf und überlegen Sie zusammen eine mögliche Lösung.

Finden die Kinder auch Lösungen für ihre eigenen Probleme, z. B. an Stellen, wo sie den Verkehr schlecht überblicken können oder zu klein sind, um Geschirr aus dem Küchenschrank zu holen? Wie improvisieren sie in solchen Momenten und wie würden sie sich die ideale Situation wünschen?

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.haus-der-kleinen-forscher.de.


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