Wissenschaftsjahr 2007 - Montag, 03. Dezember 2007

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Montag, 03. Dezember 2007

H-Soz-u-Kult

Rezension: Dierk Walter über "Der Mythos vom Befreiungskrieg. Frankreichs Kriege und der deutsche Süden: Alltag - Wahrnehmung - Deutung 1792-1841" von Ute Planert

Der Rezensent vergleicht Ute Planerts Arbeit systematisch mit der von Karen Hagemann 2002 vorgelegten Arbeit zu den preußischen Befreiungskriegen. Zugespitzt fasst er das Buch als "Hagemann für den Süden, minus Geschlecht, plus Alltag der kleinen Leute" zusammen. Im Unterschied zu Hagemann stünde nicht der Elitendiskurs, sondern das Erleben der kleinen Leute im Mittelpunkt: "Wie geht man als bayerischer Bauer, schwäbischer Pfarrer, badischer Wehrpflichtiger mit Einquartierung, Zerstörung, Plünderung, Zwangsdiensten, Aushebungen um? Wie ordnet man Extremerfahrungen in sein Weltbild ein?" Zur Beantwortung dieser Fragen habe Planert eine große Anzahl von Selbstzeugnissen, Chroniken, und Tagebüchern herangezogen, die Bearbeitungszeit betrug angeblich zehn Jahre.

H-Soz-u-Kult

Rezension: Birthe Kundrus über "Nation - Volk - Rasse. Radikaler Nationalismus im Deutschen Kaiserreich" von Peter Walkenhorst

"Der radikale Nationalismus ist eher ein Ausdruck für die Konflikte innerhalb des bürgerlichen Lagers und ein weiterer Beweis für die Ambivalenz der Moderne. Diese Auffassungen vertritt die vorliegende Studie von Peter Walkenhorst mit gro¤em Nachdruck – und gut belegt. In seiner Bielefelder Dissertation untersucht der Gütersloher Historiker die Weltanschauung und politische Praxis radikal nationaler Verbände in der Wilhelminischen Epoche. [...] Quellengrundlage sind die veröffentlichten publizistischen Produkte in Verbandszeitschriften und BÙchern, aber auch Reden, Vorträge, Flugblätter usw." Die Rezensentin fand in Peter Walkenhorst Werk nichts weltbewegend Neues, allerdings eine beeindruckend schlüssige historische Analyse.

H-Soz-u-Kult

Rezension: Sabine Voßkamp über "Konstruktionen von Afrika" von Marianne Bechhaus-Gerst und Sunna Gieseke (Hrsg.)

Als inhaltlich und qualitativ heterogen bewertet die Rezensentin den Sammelband, der aus einer Tagung des Kölner Vereins "KopfWelten – gegen Rassismus und Intoleranz" im Jahr 2004 hervorgegangen ist. Die Tagung habe zwei Ziele verfolgt: "Erstens sollte ein Beitrag zur Etablierung der Postcolonial Studies in Deutschland geleistet werden; zweitens sollte der [...] als defizitär bewertete Zustand der deutschen Geistes- und Gesellschaftswissenschaften aufgezeigt werden [...]." Zu den behandelten Themen gehšrten u.a. die Critical Blackness/ Whiteness Studies, Emanzipation und Kolonialismus, die (post)koloniale Literatur, bildliche Inszenierungen von Afrikanern und die afrikanische Diaspora. Der Sammelband sei vor allem interessierten Studierenden zu empfehlen, da er einen guten Einblick in die aktuellen Forschungskontroversen gewährt.

H-Museum

7. und 8. Dezember 2007, Karlsruhe

Tagung: 100 Jahre Werkbund

Das Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe feiert den Deutschen Werkbund und sich selbst mit einer Konferenz. "Die Jubiläen "100 Jahre Werkbund" und "10 Jahre ZKM im Hallenbau A" fallen beide in das Jahr 2007. Das "Digitale Bauhaus" ZKM bietet den geeigneten Ort, der Verbundenheit beider Institutionen sichtbaren Ausdruck zu verleihen. Anlässlich der Festivitäten zu "100 Jahre Werkbund" sollen vor allem Prozesse des gesellschaftlichen Wandels in Vergangenheit und Gegenwart und ihre Auswirkungen auf die Gestaltung der Lebensumwelt deutlich werden."

H-Museum

30. November 2007, Wien

Symposium: MODELLING SPACE

Im Architekturzentrum Wien lädt die Kiesler Stiftung Wien zum Symposium MODELLING SPACE ein, auf dem namhafte Architekten das komplexe Thema der "Raummodellierung" beleuchten werden: "Friedrich Kieslers Rauminterventionen können als modellhafte Entsprechungen universaler Vorstellungswelten gelesen werden, die der Architekt und Künstler sowohl ins Plastische wie auch ins Architektonische überträgt. Kieslers Konzeptionen beruhen auf einem System der Grenzüberschreitungen und belegen eindrucksvoll die bis heute aktuelle Forderung nach der Entwicklung von innovativen und flexiblen Gestaltungsprinzipien für unsere Umwelt." Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

H-Germanistik

3.-7. Dezember 2007, Universität Duisburg-Essen

Poetische Lesungen: "Jenseits der Landessprache - Literatur und Identität im 21. Jahrhundert"

Zafer Şenocak ist dieses Jahr als "poet in residence" zu Gast an der Universität Duisburg-Essen: "In Essen wurde 1975 das erste eigenfinanzierte poet in residence-Programm an einer deutschen Universität etabliert. Seit nunmehr gut 30 Jahren sind namhafte Schriftsteller wie Martin Walser, Jurek Becker und Günter Grass in Essen zu Gast. Der diesjährige Poet Zafer Şenocak gibt in seinen öffentlichen Poetik-Vorlesungen Einblicke in den Prozess des dichterischen Schaffens und in seine persönlichen Schreibstrategien. Er bricht mit vereinfachenden Erzähl-Perspektiven, hinterfragt das Verlangen nach einer ganzheitlichen Sichtweise und entwirft poetische Bilder fragmentierter Identität unserer Gegenwart."

H-Museum

Rezension: Friedrich von Bose über "Die Schau des Fremden. Ausstellungskonzepte zwischen Kunst, Kommerz und Wissenschaft" von Cordula Grewe (Hg.)

Als eine Bereicherung beschreibt der Rezensent den Sammelband von Cordula Grewe, der die Zusammenfassung einer Diskussion zwischen AkademikerInnen und Museumsfachleuten über die viel diskutierte Krise der ethnographischen Repräsentation in Museen darstellt. "Der Band diskutiert die Frage nach heutigen Repräsentationspraxen des 'Fremden' in einem westlichen Ausstellungskontext vor dem Hintergrund der international vielbeachteten Neugründung des Pariser Musée du Quai Branly. Dabei nehmen die Beiträge den historischen Nexus zwischen musealer Praxis und anderen medialen Inszenierungen des 'Anderen' und des 'Eigenen' in den Blick."

H-ArtHist

11.-13. April 2008, Berlin

Call for papers: Gartenhistorisches Forschungskolloquium

Bis zum 26. Januar 2008 können Promovierende Themenvorschläge für das Kolloquium einreichen: "Das Gartenhistorische Forschungskolloquium ist ein Forum für Nachwuchswissenschaftler/innen, die an Dissertationen über gartenhistorische Themen arbeiten oder unlängst auf diesem Gebiet promoviert haben. Themenfeld ist die Gartengeschichte im weitesten Sinne, umfasst also auch Arbeiten aus dem Gebiet der Geschichte des Stadtgrüns, gestalteter Landschaften und der Gartendenkmalpflege. Die Veranstaltung bietet Gelegenheit, die Vorhaben und bisherigen Forschungsergebnisse zur Diskussion zu stellen und mit anderen Forscher/innen der Kultur- und Kunstgeschichte von Gärten und Parks Erfahrungen auszutauschen." Die Veranstaltung umfasst laut Organisatoren auch eine halbtägige Exkursion, die einen Einblick in die Gartenkunstgeschichte Berlins geben wird.

H-ArtHist

10.-11. Januar 2008, Linz/Österreich

Tagung: "mehr(wert) queer": Visuelle Kultur, Kunst und Gender-Politiken

Die Tagung an der Kunstuniversität Linz, Abteilung Kunsttheorie / Genderstudies, beabsichtigt, das kritische und ermöglichende Potential queerer und queer-feministischer Bilder-/Kunstpolitiken zu diskutieren. Im Mittelpunkt soll die Demontage der Regime des Normalen liegen: "Wie können queere Bildpolitiken Normalitäts- und Normativitätsdiskurse, die mit sexuellen und vergeschlechtlichten Verhältnissen argumentieren, nachhaltig anfechten, verschieben und umarbeiten?"  Über die Analyse des "visuellen Vokabulars" suchen die Veranstalter auch realpolitische Vorstellungen und Ordnungen zu dekonstruieren - zum Beispiel unser vermeintlich unantastbares Demokratieverständnis: "Welche radikalpolitischen Perspektiven lassen sich entwickeln, und wie interagieren visuelle Argumentationen mit rechtlichen und politischen Diskursen?"

                         


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