Das Jahr der Mathematik - Wissenschaftsjahr 2008 Falscher Wert für Pi per Gesetz – eine irrationale Geschichte

Springen Sie direkt: Zum Textanfang (Navigation überspringen) Zur Suche





Falscher Wert für Pi per Gesetz – eine irrationale Geschichte

Der amerikanischen Bundesstaat Indiana hätte beinahe einen falschen Wert für die Kreiszahl π festgelegt. Dieses Ansinnen stammt zwar aus dem Jahr 1897, wäre aber fast "geglückt".

Ein Arzt und Hobbymathematiker namens Edwin Goodwin hatte dem Bundesstaat eine geometrische Konstruktion kostenlos angeboten. Bedingung war, dass seine Konstruktion per Gesetz festgelegt und im Schulunterricht verwendet würde.

In Goodwins Konstruktion taucht unter anderem die Kreiszahl π (= 3, 141592653589793… ) auf. Also das konstante Verhältnis von Umfang zu Durchmesser eines jeden Kreises. Auch damals wusste man bereits mathematisch exakt, dass dies eine so genannte irrationale Zahl ist. Hiermit meint man eine Zahl mit unendlich vielen und nicht regelmäßig wiederkehrenden Ziffern. Goodwins Konstruktion war allerdings so wirr und fehlerhaft, dass er für π einen Wert von exakt 3,2 berechnete. Diesen wollte er nun als neuen und tatsächlichen Wert von π festgeschrieben haben. Es wäre ja so viel einfacher gewesen, mit 3,2 anstelle mit dem wahren Wert zu rechnen!

Angetan von dem verlockenden Angebot und dieser "neuen mathematischen Wahrheit" (aus dem Gesetzestext) hatten die Abgeordneten den Gesetzentwurf bereits angenommen. Zufällig hörte aber der Mathematikprofessor Clarance Waldo davon und konnte die Abgeordneten noch rechtzeitig stoppen. Das Gesetz wurde nicht verabschiedet und verschwand in der Versenkung.


Springen Sie direkt: zur Hauptnavigation zum Seitenanfang