Gegen Ende ihrer Blütezeit, im fünften vorchristlichen Jahrhundert, erfanden die Babylonier den Wert Null – eine herausragende kulturelle Leistung. Viele alte Hochkulturen schreckten offenbar davor zurück, das "Nichts" zu denken bzw. abzubilden. 

Doch Rechnen ohne die Null ist nur sehr eingeschränkt möglich. Das Fehlen der Null ist auch ein großes Manko der Römischen Zahlen – und mit ein Grund dafür, dass sie sich nicht durchgesetzt haben. Die Babylonier markierten ihre Leerstellen noch mit Häkchen. 

Die erste Null ähnlich der Form, die wir heute kennen, schrieben die Inder – wann genau ist umstritten. Aus dem Vorderen Orient kam die Null dann ab dem 11. Jh. nach Europa. Erst Adam Ries (1492-1559) setzte mit seinen Lehrbüchern, die den Schulunterricht lange prägten, die Null in Europa durch.