„Sounds vom Schulhof"

Der Klangkomponist Christian Banasik erklärt, wie er mit Jugendlichen ein Werk instrumentaler und elektroakustischer Musik schuf

Christian Banasik, Klangkomponist mit dem Schwerpunkt auf elektroakustischer Musik, hat für das Eröffnungskonzert der „Ensemblia 2015“, eines traditionsreichen Festivals in Mönchengladbach, das Werk „Mapping Sound Fields“ komponiert. Darin ließ er instrumentale und elektroakustische Klänge miteinander verschmelzen. Im Interview erklärt der Dozent für Audiovisuelles Design an der Hochschule Düsseldorf seine Ideen.

Beleuchteter Kirchenraum
Christian Banasik
Christian Banasik

Herr Banasik, könnten Sie kurz Ihr Projekt „Mapping Sound Fields“ erläutern?

Für „Mapping Sound Fields“ sind etwa 50 Schülerinnen und Schüler durch Mönchengladbach gezogen und haben mit einem Aufnahmegerät Klänge der Stadt aufgezeichnet. Durch die Auswahl der Aufnahmeorte hatten die Jugendlichen direkten Einfluss auf die Gestaltung der Komposition. Das Ergebnis ist ein fast 15 Minuten langes Stück, das ein zehnköpfiges Ensemble in der Citykirche Mönchengladbach uraufführte – unter anderem mit Flöte, Schlagzeug, Violine, Stimme und Laptop.

Welches Ziel verfolgen Sie damit?

Indem ich das Konzept der Feldaufnahmen, der sogenannten Field Recordings, in ein Partitur-Soundsystem einbinde, möchte ich die Menschen für klangliche Ereignisse in der Stadt sensibilisieren und auf das überaus kreative musikalische Potenzial dieser Thematik aufmerksam machen. Wir haben ein Ergebnis präsentiert, das sich musikalisch den genormten Strukturen gängiger Popmusik und traditioneller klassischer Musik entzieht und ganz eigene Klanginseln zu verkörpern versucht.

Was haben Sie in der Zusammenarbeit mit den Kindern gelernt?

Die Schülerinnen und Schüler haben mich mit ihrer Neugierde und ihrer teilweise spielerischen Herangehensweise an das Thema sehr beeindruckt. Die Bandbreite des Hörinteresses war enorm: Sounds vom Schulhof, Marktplatz, Bahnhof, Spielplatz, von singenden Kindergruppen, Baustellen, Kirchen, Geschäften und Cafés. Die auditive Wahrnehmung der eigenen Stadt schien nicht nur geweckt worden zu sein, sondern auch einen nachhaltigen Effekt erzeugt zu haben. Mit der Uraufführung in der Citykirche haben wir das multimediale Ereignis erfolgreich abgeschlossen.

 

Zum Stück „Mapping Sound Fields"

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