Über die Aktion

Darum geht's

Die Aktion „Stadtklang 2015“ des Wissenschaftsjahres 2015 – Zukunftsstadt brachte Städte zum Klingen. Jeder konnte Töne auf einer großen Klangkarte hochladen, diese mit anderen teilen und zeigen, wie die eigene Stadt, das eigene Viertel oder das Heimatdorf klingt.

Neben der Aktion selbst erfuhrem Sie auf der Website Wissenswertes zur aktuellen Klang- und Lärmforschung in Städten. Sie konnten sich durch diese fünf Themenfelder des Stadtklangs klicken und sich über diese Bereiche informieren:

In den einzelnen Themenfeldern warteten Informationen zur aktuellen Forschung in Form von Projektvorstellungen, Expertenbeiträgen und -interviews sowie spannenden Fakten. Die Themenfelder wurden nach und nach um zusätzliche Inhalte erweitert – Sie konnten also gern öfter vorbei schauen und auf die unterschiedlichen Facetten der Klangforschung in Städten gespannt sein!

„Stadtklang 2015" war eine zentrale Aktion des Wissenschaftsjahres 2015 – Zukunftsstadt initiiert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Wissenschaft im Dialog (WiD).


Auswertung der Stadtklang-Aktion – Nach dem Abschluss der Aktion Stadtklang: Soundanalysten werteten die Töne wissenschaftlich aus

In nur fünf Monaten nahmen 407 Bürgerinnen und Bürger 1.421 Klänge und Geräusche auf

Kleinstädte klingen besser als Metropolen. Wie die wissenschaftliche Auswertung der Mobilisierungsaktion „Stadtklang 2015“ ergab, sind die Menschen in Städten mit weniger als 100.000 Einwohnern zufriedener mit dem Klang ihrer Heimat als die Bewohner von Metropolen. Die renommierte Klangforscherin Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp und das Unternehmen Head Acoustics in NRW, einer der Weltmarktführer in der Schall- und Klanganalyse, werteten die große Anzahl von Klängen aus, die Bürgerinnen und Bürger in der Mobilisierungsaktion sammelten und auf einer interaktiven Klangkarte im Internet hochluden. Der Klangkünstler Marcus Beuter hat die Klänge der Aktion künstlerisch weiterverarbeitet: Aus den hochgeladenen Tönen hat er für jedes Bundesland eine faszinierende Klanglandschaft zusammengestellt, die Sie sich hier anhören können.

Die Aktion Stadtklang verfolgte das Ziel, Bürgerinnen und Bürger für die Vielfalt der Klänge in ihren Städten zu sensibilisieren und sie zukünftig stärker an der Gestaltung ihrer akustischen Umgebungen zu beteiligen. Die Resonanz auf den Aufruf zum Mitmachen fiel beachtlich aus: Zwischen dem 1. August und dem 31. Dezember 2015 nahmen 407 Bürgerinnen und Bürger 1.421 Klänge auf – vom Lärm im Straßenverkehr, über das Geläut von Kirchenglocken bis hin zur akustischen Stimmung bei Konzerten, Festivals und Volksfesten.

Besucherinnen und Besucher der Website „stadtklang2015.de konnten Klänge, die ihnen besonders gefallen, durch ein Like kennzeichnen. Dabei fiel auf, dass das Geläut von Kirchenglocken durchschnittlich auf die meisten Sympathien stieß. Insgesamt entfiel mehr als die Hälfte der über 6.900 Likes auf positiv konnotierte Geräusche. 531 Klänge erhielten die Zustimmung lediglich einer Person, 171 fanden bei niemandem Gefallen.

Die Bewohner von Großstädten fühlten sich im Verhältnis zu ihrem Bevölkerungsanteil überproportional durch den Wettbewerb angesprochen: Fast drei Viertel aller Geräusche wurden in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern aufgenommen. Den Menschen in kleineren Städten dagegen scheint die Geräuschkulisse in ihren Heimatorten besser zu gefallen. Denn der Anteil von positiv wahrgenommenen Klängen ist in Kleinstädten höher als in Metropolen. Die Soundanalysten begründen dies unter anderem damit, dass der Anteil an hochgeladenen Naturgeräuschen in kleineren Orten höher ausfällt als in Großstädten.

Wertung der eingereichten Geräusche – Gesamt

Wertung der eingereichten Geräusche – Gesamt
Ein Viertel aller hochgeladenen Klänge fallen eher in die Kategorie „negative“ urbane Geräusche. Fast die Hälfte aller Geräusche sind tendenziell „positiv“.

Wertung der eingereichten Geräusche – Ortsgröße

Wertung der eingereichten Geräusche – Ortsgröße
Der Anteil positiv konnotierter Geräusche ist für kleinere Städte und rurale Gebiete höher als bei den zu Großstädten zugeordneten Geräuschen. Dies ist unter anderem damit zu begründen, dass in kleineren Orten der Anteil an eingereichten Naturgeräuschen (23 %) deutlich höher ist als bei Großstädten (10 %).

Insgesamt fiel auf, dass sich die Menschen in den größten deutschen Städten Berlin, Hamburg, Köln und München nicht nur absolut, sondern auch prozentual stärker an der Aktion Stadtklang beteiligten als Bürgerinnen und Bürger aus kleineren Städten und ländlichen Regionen.

Hochladen von Geräuschen – Geräuschanzahl über Städte

Hochladen von Geräuschen – Geräuschanzahl über Städte
Vor allem in Berlin (durch 115 Teilnehmer) und Köln (durch 37 Teilnehmer) wurden viele Geräusche hochgeladen.

Die Klangforscherinnen und Klangforscher bewerteten die Aktion Stadtklang als ein Beteiligungsmodell in der Stadtentwicklung mit spielerischem Charakter. Nach ihrer Einschätzung kann die Partizipation der Bürgerinnen und Bürger dabei helfen, Maßnahmen zu entwickeln, die die Lebensqualität in den deutschen Städten stabilisieren und verbessern.

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