Wo Rotkehlchen zu Nachteulen werden

Tierlaute prägen den Soundtrack der Stadt. Und umgekehrt: Denn viele Singvögel passen ihre Laute der Stadtumgebung an.

Städte sind nicht nur Heimat für Millionen von Menschen. Wer genauer hinsieht und aufmerksam lauscht, erkennt: Unsere Städte beheimaten auch eine artenreiche Tierwelt. Zwar stoßen Singvögel und bellende Hunde beim Menschen nicht immer auf Gegenliebe. Doch wird wohl niemand bestreiten: Zu einer lebenswerten Stadt gehören auch Tiere.

Tauben auf Ast
©PHOTO FUN

Tiere in der Stadt sind aber auch ein spannendes Forschungsfeld. So erforschen etwa Ornithologen, wie sich Vögel an das Stadtleben anpassen. Dabei fanden sie zum Beispiel heraus, dass männliche Stare gerne Klingeltöne von Handys imitieren, um auf diese Weise Weibchen zu imponieren. Damit Amseln nicht von Motorengeräuschen übertönt werden, trällern sie ihre Lieder oft schon vor dem Frühverkehr. Und Rotkehlchen singen in lauter Umgebung häufiger nachts.

Detektor macht Fledermausrufe hörbar

Ganz andere Klänge gibt es in der Welt der Fledermäuse zu entdecken. Sie senden Ultraschallsignale aus und erkennen Hindernisse und Insekten am Echo, das diese zurückwerfen. Für unser Ohr sind diese Orientierungsrufe meist unhörbar. Nur wer ein besonders gutes Gehör hat, kann beispielsweise den Jagdschrei des Großen Abendseglers wahrnehmen. Mit einer Frequenz von bis zu 18 kHz liegt er genau im Grenzbereich unseres Hörvermögens.

Um Laute mit höheren Frequenzen hören zu können, benötigt man einen Fledermausdetektor. Er übersetzt die Ultraschalllaute in niedrigere Frequenzen – und eröffnet damit ungeahnte Klangwelten. Denn die scheinbar stillen Flugkünstler sind in Wirklichkeit ziemlich lautstark unterwegs. Neben den Orientierungsschreien haben Fledermäuse noch weitere Töne auf Lager. Sie kommunizieren untereinander mit Soziallauten, die auch wir - etwa als Fiepen, Zwitschern oder Knattern – wahrnehmen können.

Durch die Sanierung alter Gebäude verlieren allerdings viele Stadtfledermäuse ihr Zuhause. Dabei kann man zum Beispiel mit Fledermauskästen oder Niststeinen ohne großen Aufwand neue Quartiere schaffen - und so die Artenvielfalt in der Stadt erhalten.

Weitere Informationen finden Sie hier:

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/fledermaeuse/

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/

http://www.orn.mpg.de/

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