Wie sieht die Bioökonomie der Zukunft aus? - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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05.10.2020

Wie sieht die Bioökonomie der Zukunft aus?

Kurz & Knapp
  • Der Wandel zur Bioökonomie kann sehr unterschiedlich ausgestaltet werden - und unseren Alltag weitreichend verändern.
  • Mithilfe von Zukunftsbildern der Bioökonomie können Diskussionen über wünschenswerte Entwicklungen angeregt werden.
  • Wenn die Zukunftsbilder gemeinsam von BürgerInnen und WissenschaftlerInnen entwickelt werden, kann das den Wandel zur Bioökonomie unterstützen.

Wie sieht die Bioökonomie der Zukunft aus?

Ein Beitrag von Dr. Bärbel Hüsing, Dr. Simone Kimpeler, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI

Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit müssen Produktion, Konsum und Energieversorgung von fossilen auf biobasierte Rohstoffe umgestellt werden. Das wird unseren Alltag weitreichend verändern - aber wie? Welche Produkte nutzen wir zukünftig, wie verändert sich unser Konsumverhalten? Ist eine Bioökonomie nachhaltiger als unsere heutige Wirtschaft? Und in welcher Form der Bioökonomie wollen wir leben?

Zukunftsbilder der Bioökonomie gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern entwickelt

In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt „BioKompass“ haben Personen aus der Forschung und aus der Wirtschaft zusammen mit SchülerInnen und BürgerInnen gemeinsam verschiedene Zukunftsbilder für die Bioökonomie entwickelt und diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass Veränderungen in vielen unterschiedlichen Teilbereichen des Lebens gleichzeitig erforderlich werden, um die Bioökonomie der Zukunft nachhaltig zu gestalten.

Die so entstandenen Zukunftsbilder zur Bioökonomie zeigen anhand von Alltagsgeschichten aus der Zukunft die Chancen und Risiken auf, die sich jeweils aus dem Zusammenspiel neuer Technologien und gesellschaftlichem Wandel ergeben.

Köpfe des Wandels

Dr. Bärbel Hüsing erforscht, welche Innovationen in der Bioökonomie entwickelt werden und wie der Transformationsprozess von einer auf fossilen Rohstoffen basierenden Wirtschaft hin zu einer Bioökonomie verläuft.

Dr. Simone Kimpeler arbeitet im Bereich der Strategischen Vorausschau am Fraunhofer ISI und unterstützt mit ihren Forschungsprojekten das Nachdenken über alternative Zukünfte. Sie leitet das Projekt BioKompass.

Das Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt hat die Zukunftsbilder jetzt in der Sonderausstellung „Zukunft gestalten - Wie wollen wir leben?“ aufgegriffen.

Die Ausstellung bietet mit ihren interaktiven Stationen nicht nur Informationen und Denkanstöße zur Bioökonomie sondern auch die Möglichkeit mit anderen Interessierten darüber zu diskutieren und Meinungen und Lösungsideen auszutauschen. Aufgrund der Corona-Kontaktbeschränkungen ist auch ein virtueller Rundgang durch die Ausstellung möglich.

Die Zukunftsbilder beschreiben, wie unterschiedlich die Bioökonomie gestaltet werden kann und wie stark eigene Konsum- und Lebensweisen dies beeinflussen oder auch umgekehrt beeinflusst werden. Keines der Zukunftsbilder stellt die Bioökonomie ausschließlich positiv dar. Es gibt in jedem Bild auch kritische Aspekte. Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern zeigen, dass individuell sehr unterschiedlich bewertet wird, wie wünschenswert ein bestimmtes Zukunftsbild ist. Bioökonomie ist daher keineswegs eine Lösung für alle Probleme und auch nicht für alle Menschen im gleichen Umfang.

Warum wollen wir denn eine Bioökonomie?

Auch wenn die konkrete Ausgestaltung der Bioökonomie weiter kontrovers diskutiert wird, so scheint die Notwendigkeit des Wandels immer mehr Menschen bewusst zu werden. Wollen auch Sie den Wandel unterstützen? Und wenn ja, wie soll der Wandel zur Bioökonomie gestaltet werden? Um diese Fragen zu beantworten, sind Sie herzlich eingeladen, anhand der Bio-Kompass-Zukunftsbilder die Unterschiede zwischen heute und verschiedenen zukünftigen Bioökonomie-Welten zu erkunden und weiter zu diskutieren. Die im Projekt erlebte Vielfalt der Meinungen über Bioökonomie und die möglichen Wege dorthin haben auch uns WissenschaftlerInnen gezeigt, wie wichtig es ist, die Öffentlichkeit in den Veränderungsprozess hin zu einer Bioökonomie einzubeziehen und frühzeitig den Austausch darüber anzustoßen, welche Aspekte der Bioökonomie erwünscht sind und welche kritisch gesehen werden - und welche Ideen und Lösungen für eine nachhaltige, lebenswerte Zukunft gebraucht werden.

Die hier veröffentlichten Inhalte und Meinungen der Autorinnen und Autoren entsprechen nicht notwendigerweise der Meinung des Wissenschaftsjahres 2020/21 – Bioökonomie.​