Ehemaliges Kohlerevier als Bioökonomie-Region - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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12.05.2021

Ehemaliges Kohlerevier als Bioökonomie-Region

Kurz & Knapp
  • Das Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen (IAT) hat eine Studie zu den Potenzialen der Bioökonomie im Bildungssektor veröffentlicht.
  • Die Studie gibt Handlungsempfehlungen für die Aus- und Fortbildung der Arbeitskräfte der Zukunft im Rheinischen Revier.
  • Damit kann ein ehemaliges Kohlerevier zur Modellregion für die Bioökonomie werden.

Gestern Kohlerevier, morgen Pilotregion für Bioökonomie

Was kann die lokale Bildungs- und Wissenschaftslandschaft dazu beitragen, das Rheinische Revier zur Modellregion für Bioökonomie zu machen? Und wie können die Erkenntnisse aus dem Bildungs- und Wissenschaftssektor in die einzelnen Unternehmenspolitiken einfließen? Mit diesen Fragestellungen beschäftigt sich die aktuell veröffentlichte „Studie Bioökonomie: Potenziale im Rheinischen Revier – Wissen und Bildung“.

Die Initiative BioökonomieREVIER Rheinland hat ein großes Ziel vor Augen: Bis zum Sommer 2021 sollen konkrete Empfehlungen erarbeitet werden, wie das Rheinische Revier zur Pilotregion für Bioökonomie werden kann. Die Initiative, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, will Netzwerke initiieren, den branchenübergreifenden Austausch fördern und mit den Menschen vor Ort in den Dialog treten. Eine weitere zentrale Aufgabe ist es, in der Region vorhandene Innovationspotenziale zu erheben und auszuwerten. Zu diesem Zweck wurde eine Reihe von Untersuchungen beauftragt: Teil eins der Studienreihe beschäftigte sich mit Rohstoffen und Ernährung, Teil zwei mit Wissen und Bildung.

Region ist gut aufgestellt

Die Ergebnisse der Erhebung sind durchaus ermutigend: „Die vorliegende Studie verdeutlicht, wie gut die Kompetenz- und Qualifizierungslandschaft des Reviers für den Wandel hin zur Modellregion für nachhaltige Bioökonomie aufgestellt ist“, erläutert Dr. Christian Klar, Leiter der Koordinierungsstelle. Die Grundvoraussetzungen für die Modellregion seien sehr gut und die im Aufbau begriffenen Bildungsnetzwerke eigneten sich optimal als Partner für innovative Transferkonzepte. Nun gilt es, neue Formen der Zusammenarbeit in der Region zu gestalten. Erste Ansätze, die exzellente Wissenschaftslandschaft mit den Unternehmen in der Region branchenübergreifend zu verknüpfen, werden bereits sichtbar.

Die Analyse verdeutlicht, dass die Hochschul- und Forschungslandschaft eine große Stärke der Region ist. 19 Hochschulen, mehrere Forschungseinrichtungen und zahlreiche Netzwerke und Verbünde können dabei mitwirken, für den Aufbau einer regionalen Bioökonomie benötigtes Wissen und Kompetenzen zu vermitteln.

Engere Verzahnung mit Betrieben vor Ort

Neben jeder Menge positiver Ergebnisse bringt die Studie jedoch auch Schwachstellen ans Licht: Der Transfer in die betriebliche Ausbildung ist bisher nicht optimal gelöst. Das in der Region vorhandene Wissen kommt bei kleineren und mittelgroßen Unternehmen noch zu wenig an, die Verzahnung und Vernetzung der regionalen Akteure ist ausbaufähig. Das Netzwerken muss also zukünftig weiter in die berufliche Bildung übertragen werden, denn kurz-, mittel- und langfristig sind die in der Region ausgebildeten jungen Menschen die Grundlage für den Aufbau einer nachhaltigen Bioökonomie.

So erklärt Prof. Dr. Christiane Vaeßen, Vorsitzende des Revierknotens Innovation und Bildung der Zukunftsagentur Rheinisches Revier: „In der Aus-, Fort- und Weiterbildung wird dafür in vielerlei Hinsicht ein neues Denken gefordert sein, das neue Teilbereiche miteinander verknüpft und traditionelle Abgrenzungen überwindet.“