Das Jahr der Mathematik - Wissenschaftsjahr 2008 Fahrpläne statt Bilderbücher

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Fahrpläne statt Bilderbücher

Ein Greizer Gymnasiallehrer macht Mathematik zum Freizeitspaß. 

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Sie gehören zur Kindheit wie Lieblingskuscheltier und Bauklötze: Bilderbücher. Tag für Tag tauchen Kinder in die unzähligen Welten der phantasiereichen Märchen und Kurzgeschichten ein. Olaf Schimmel hingegen wusste als kleiner Junge mit Bilderbüchern herzlich wenig anzufangen. Statt für Struwwelpeter oder Tigerente interessierte er sich für Fahrpläne und Kursbücher. Wegen der vielen Zahlen. Denn Zahlen, nicht Bilder, übten auf den kleinen Jungen aus Sachsen schon damals eine große Faszination aus. Im Laufe der Jahre kam dann alles wie es kommen musste: Aus Olaf Schimmel wurde ein Mathelehrer – und ein besonders engagierter dazu. „Nur wer sich selbst für etwas begeistert, kann Begeisterung auch an andere vermitteln“ – so lautet das Berufscredo des 41-Jährigen. Gemäß diesem Motto leitet der Gymnasiallehrer im sächsischen Greiz seit einigen Jahren eine von ihm selbst ins Leben gerufene Mathematik-AG (Arbeitsgruppe). Auf deren Programm stehen neben dem Basteln geometrischer Körper und dem Entwerfen eigener Aufgaben vor allem Zahlenspiele und Logikrätsel. Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern Spaß am Rechnen zu vermitteln und dadurch ihr Interesse an mathematischen Wettbewerben zu wecken. Ein Konzept, das aufgeht: Im Rahmen der AG büffeln alle weit über den Schulstoff hinaus – auch, um erfolgreich Aufgaben vergangener Mathe-Olympiaden lösen zu können. Kursleiter Olaf Schimmel gelingt es, die Teilnehmer reihenweise mit seiner Mathematik-Euphorie anzustecken – sicherlich ein Grund, warum er angesichts der Teilnehmerzahlen nicht mehr nur einen, sondern mehrere AG-Kurse anbietet. Von jeher war Mathematik das Lieblingsfach von Olaf Schimmel. Bereits in der 10. Klasse wurde er sich zudem auch seiner Leidenschaft für das Unterrichten bewusst: „Als unsere Lehrerin krank wurde, gab ich meinen eigenen Klassenkameraden Matheunterricht. Da wurde mir schlagartig klar, dass ich Lehrer werden wollte.“ Bereut hat Olaf Schimmel seine Entscheidung nie, ganz im Gegenteil: „Selbst nach fast 20 Jahren Berufserfahrung entdecke ich häufig Neues und sprudele noch immer vor Ideen für Aufgaben- und Problemstellungen.“ Die Beliebtheit der Greizer Mathe-AG beweist: Es gibt Wege, Schülerinnen und Schüler über den Schulunterricht hinaus für Mathematik zu begeistern. Olaf Schimmel zeigt allen Teilnehmern, dass Rechnen – fernab von Hausaufgaben und Prüfungsstress – zum echten Hobby werden kann. Mit seiner lockeren Lehrphilosophie sorgt er innerhalb der AG-Stunden für gute Stimmung – und dafür, dass sein Gymnasium auf Mathe-Olympiaden immer besser abschneidet. Bei einer so gut funktionierenden Talentförderung, wundert sich in Greiz bald niemand mehr, wenn Kinder Mathematik genauso spannend finden wie ein gutes Buch.


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