Das Jahr der Mathematik - Wissenschaftsjahr 2008 Helle Sterne am Mathe-Himmel 

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Helle Sterne am Mathe-Himmel 

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Der hellste Stern im Kopfrechnen war Michael Winckler nach eigenen Angaben nicht – zumindest nicht zu Beginn seiner Schullaufbahn. Dem Addieren und Dividieren konnte er bis zur siebten Klasse nur wenig abgewinnen. Dann jedoch begegnete er einem Lehrer, der sein Talent entdeckte und richtig förderte. Dieser Pädagoge öffnete ihm den Blick für etwas, was er heute unter dem Begriff "eigentliche Mathematik" subsumiert – die kreative Suche nach eigenen Lösungswegen. Die Begeisterung, die der Mentor in ihm auslöste, möchte Michael Winckler heute selbst bei Schülern wecken.

Deshalb hob der Mathematiker am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) im Jahr 2000 eine ganz besondere Initiative aus der Taufe: Mathe-Star. Das Ziel des Kooperationsprojekts zwischen der Universität Heidelberg und Oberschulen in der Metropolregion Rhein-Neckar besteht vor allem darin, Schüler schon früh – nämlich ab Klasse fünf – in Kontakt mit aktueller Forschung und Lehre zu bringen. Gleichzeitig soll Mathe-Star deutlich machen, welche Perspektiven sich den Jugendlichen nach einem Mathestudium eröffnen. Starker mathematischer Nachwuchs ist in vielen Berufsfeldern gefragt. Ob Unternehmensberater oder Software-Programmierer, Forscher oder Bankmanager – zahlreiche Wege stehen den Mathe-Absolventen offen.

Michael Winckler setzt mit seiner Initiative auf gezielte und weitsichtige Förderung der jungen Mathetalente. "Das Potential, das in einigen Schülern steckt, kommt erst dann zum Vorschein, wenn sie den praktischen Nutzen von Mathe erkennen", sagt er. Der Wahlladenburger weiß aus eigener Erfahrung: Begeisterung entsteht nicht durch die bloße Anwendung mathematischer Schemata. Was die Schüler viel mehr bewegt, sind Fragen wie "Wo kommen diese Formeln überhaupt her?" und "Was können sie uns nutzen?". Dieses genaue Hinterfragen führt nach Michael Wincklers Ansicht zu einem grundlegenden Verständnis mathematischer Methoden.

Mathe-Star setzt zudem auf interdisziplinäre Projekte an den Schnittstellen zu anderen Wissenschaften. So sind Aktionen im Rahmen des Girl´s Day 2009 und des beliebten Schulprojekts MINTmachen! in Planung. Unter der Abkürzung MINT werden die Berufsfeder Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zusammengefasst. "Die wichtigsten wissenschaftlichen Entwicklungen sind ohne mathematische Modelle nicht umzusetzen – und diese Querverbindungen wollen wir den Jugendlichen zeigen", sagt Michael Winckler. Also rief er zahlreiche Arbeitsgemeinschaften ins Leben, organisierte Vorträge und Seminare. Darüber hinaus motiviert ein Wettbewerb die Oberschüler in der Region, sich auch außerhalb der Schule mit Funktionen, Modellierung oder Stochastik zu beschäftigen. Das Konzept trägt Früchte: Inzwischen hat das jährliche Matheturnier über 200 begeisterte Teilnehmer.

Gründe, Mathematik zu studieren, gibt es laut dem gebürtigen Mannheimer viele: Sie bietet interessante Forschungsfelder in interdisziplinären Arbeitsgebieten und erstklassige Berufsaussichten. Doch die Arbeitswelt stellt auch hohe Anforderungen an den Nachwuchs von morgen. Michael Winckler und die Mathe-Star-Initiative helfen Absolventen in der Region fortan, diesen Ansprüchen besser gerecht zu werden – und so gibt es gewiss bald noch mehr helle Sterne am Mathehimmel.


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