Das Jahr der Mathematik - Wissenschaftsjahr 2008 Aus Zahl mach’ Bild

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Aus Zahl mach’ Bild

Drei Mathematiker erlauben flinken Nachwuchsrechnern tiefe Einblicke

???aural:Bildanfang???Foto der drei Mathemacher Brinks, Goedicke und LindlahrDr. Ralph Brinks, Andreas Goedicke und Stefan Lindlahr???aural:Bildende???

Mathematik hat das Zeug, ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen Krankheiten zu sein. Wer wüsste das besser als Andreas Goedicke und Ralph Brinks. Der Ingenieur und der Mathematiker nutzen ihre Kenntnisse und Fähigkeiten, um in den Philips Forschungslaboratorien in Aachen die Diagnosegeräte der Zukunft zu entwickeln – so genannte Tomographen zur molekularen Bildgebung. Diese Scanner der neuesten Generation liefern genaueste Bilder aus dem Inneren der Patienten – und erleichtern so dem Arzt die Diagnose. Aber: Was hat das Ganze mit Mathematik zu tun?

"Jede Menge", meint Stefan Lindlahr, "schließlich müssen die Messdaten der Geräte in Bilder umgerechnet werden." Der 33-Jährige ist Lehrer für Mathematik und Physik am Aachener Rhein-Maas-Gymnasium. Zusammen mit den beiden Philips-Forschern will er seinen Schülern demonstrieren, wie sinnvoll mathematische Gleichungen sein können – wenn sie etwa in einem Tomographen zur Anwendung kommen. Aus diesem Grunde haben die drei eine Rekonstruktionsaufgabe entworfen. Eine schwarze Kiste unbekannten Inhalts wird durchleuchtet, aus der richtigen Berechnung der Messdaten kann eine Schülergruppe auf das Innere des Objektes schließen. "Das ist die klassische mathematische Aufgabe bei der Herstellung von Schnittbildern – Stichwort  Radon-Problem", erklärt Andreas Goedicke und fügt hinzu: "Die Lösung der Aufgabe ist mit dem Instrumentarium der Oberstufenmathematik möglich."

Schon als Schüler hat der heute 40-jährige Andreas Goedicke die Faszination Mathematik für sich entdeckt. Allerdings weniger mit Hilfe des tiefen Blicks hinter die Kulissen des menschlichen Lebens –  sondern vielmehr durch die intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Taschenrechner. "Ich wollte verstehen, was all die geheimnisvollen Symbole auf den Tasten des Gerätes bedeuten und wofür man die ganzen Funktionen wie ‚log’ oder ‚sin’ verwendet“, erinnert sich Andreas Goedicke. Auch seine beiden Kollegen haben schon früh ihre Leidenschaft für das Spiel mit Zahlen und Formeln entdeckt. Eine Begeisterung, die bei den drei Mathemachern bis heute anhält. Der Grund dafür ist schnell gefunden. Ralph Brinks: "Diese Wissenschaft ist so spannend, weil sie die Phänomene der Welt so wunderbar durchdringt." Und Stefan Lindlahr ergänzt: "Mathematik stellt ein unglaublich vielfältiges Instrumentarium bereit, um viele menschliche Fragen konkret zu beantworten. Aus meiner Sicht wird Mathematik besonders dort spannend, wo sie auf das tägliche Leben trifft."

Mathematik – eine fest im Leben verankerte Wissenschaft. Das ist die Botschaft, welche die Mathemacher weitergeben wollen – vor allem an nachfolgende Generationen. Das Jahr der Mathematik bietet einen willkommenen Anlass, der Kontakt zum Rhein-Maas-Gymnasium war schnell hergestellt – schließlich unterrichtet Stefan Lindlahr die Tochter von Andreas Goedicke in Mathematik. Nun sind alle drei gespannt, wie sich der Mathematiker-Nachwuchs schlagen wird. Für Motivation ist jedenfalls gesorgt, schließlich würde doch jeder gerne errechnen, was die Kiste verborgen hält. Wer den Nebel aus Zahlen und Daten mit den korrekten Gleichungen lüftet, der wird drei Buchstaben zu Gesicht bekommen: RMG – die Initialen des Rhein-Maas-Gymnasiums.


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