Das Jahr der Mathematik - Wissenschaftsjahr 2008 Mathematix

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Mathematix

Obelix, Lucky Luke, Spiderman? Nein, Dominik Zeillinger zeichnet Mathe-Comics.

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Sie leben zumeist von der Fantasie ihrer Schöpfer: Comic-Helden wie der Fassadenkletterer Spiderman, der Römerschreck Asterix oder der schneller als sein Schatten schießende Lucky Luke. Das soll aber nicht heißen, dass das echte Leben nicht genügend Stoff für lustige Cartoons bieten würde. Dominik Zeillinger jedenfalls lässt sich vom Menschlichen, ja, Allzumenschlichen gerne inspirieren. Der 31-Jährige zeichnet Webcomics zum Thema Mathematik.

Seit gut zwei Jahren veröffentlicht er einmal pro Woche bunte Einblicke in die Welt der Zahlen. Der Name der Internetseite: „www.mathtics.doze.at“. Die dort erscheinenden Studenten, gepeinigten Schüler und verdrehten Wissenschaftler bringen jeden Mathe-Muffel zum lachen. Denn zum einen kann man sich oder die Schulkameraden in der einen oder anderen Situation wiedererkennen. Zum anderen zeigen die Bilder unbekannte Probleme aus dem Mathematikeralltag. Wer hat zum Beispiel geahnt, dass es für hauptberufliche Zahlenjongleure gar nicht so ungewöhnlich ist, vor lauter Grübelei über eine Formel gleich mehrmals den Bus zu verpassen. Nach ein paar lustigen Szenen hat der Comiczeichner sein Ziel erreicht: „Das Eis ist gebrochen, die Distanz zu dem Fach schwindet.“

Der Autor und Erfinder des Web-Comics ist selbst Mathematiker und leidenschaftlicher Zahlendreher. Schon als Kind hatte er sein erstes Aha-Erlebnis: sein Vater zeigte ihm, wie man die Menge der Dachziegel eines benachbarten Hauses per Multiplikation errechnet. „Allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt schon fleißig alle Ziegel einzeln gezählt,“ lacht Dominik Zeillinger, „das war mühsam. Aber dafür blieb die Lehrstunde doppelt so gut hängen.“ Und auch, dass ein wenig mathematisches Verständnis viele Probleme vereinfachen kann. Das möchte er weiter vermitteln.

Dominik Zeillinger betrachtet die Mathematik gerne als Spiel, bei dem man nach eleganten und doch einfachen Wegen sucht, um schnell ans Ziel zu kommen. Mit dieser Einstellung ist er sogar seine Dissertation angegangen, die ein – wenn auch sehr komplexes – Spiel behandelt. Verständlich und locker schreibt er über teils sehr schwer zu lösende Problemstellungen. Letztere bettet er auch in Geschichten ein, die jeden ansprechen. Seine Version von Alice im Wunderland beispielsweise beschäftigt sich mit Vektorengleichungen. In einem anderen Text geht er auf die Berechnung der perfekten Fußballmannschaft ein.

Die Mathematik so aufzubereiten, dass sie für jeden verständlich und ansprechend wird, ist ein großes Anliegen von Dominik Zeillinger: „Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass man die Mathematik nicht todernst nehmen muss, um sie zu verstehen. Im Gegenteil, ein wenig Ironie ist sogar von Vorteil. Wie eigentlich in allen Lebensbereichen.“ Der Stoff droht dem mathematischen Zeichner nie auszugehen. Und wenn doch, bieten ihm die klassischen Comics genügend Rettungsanker. Wie groß ist eigentlich Obelix’ Bauchumfang?




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