Das Jahr der Mathematik - Wissenschaftsjahr 2008 Trainerfuchs in Sachen Rechnen

Springen Sie direkt: Zum Textanfang (Navigation überspringen) Zur Suche





Trainerfuchs in Sachen Rechnen

Sport und Mathematik liegen für den Lehrer Ralph Birkholz eng beieinander.

???aural:Bildanfang???Mathemacher Ralph Birkholz mit Schülerinnen und Schülern.Ralph Birkholz mit Schülerinnen und Schülern???aural:Bildende???

Manche Menschen müssen zunächst ins Hintertreffen geraten, um zu mathematischer Höchstform aufzulaufen. Ralph Birkholz ist so ein Mensch, sein Erweckungserlebnis in Sachen Formeln und Zahlen hatte der einstmalige Leichtathlet bei einem Wettrennen auf der Tartanbahn. 20 Meter Rückstand galt es gegenüber dem Führenden aufzuholen, da schossen dem heute 42-Jährigen folgende Fragen durch den Kopf: Wie lange brauche ich, um ihn einzuholen? Welche Geschwindigkeit muss ich laufen? Und welcher Kraftaufwand ist nötig? Fast 30 Jahre liegt dieses Heureka auf Gummisohlen nun zurück. Und auch wenn sich Ralph Birkholz heute seltener die Spikes überstreift, der Mathematik ist der Göttinger bis heute verbunden – als Lehrer und Trainerfuchs in Sachen Mathe. 

Der Blick zurück auf die sportlichen Anfänge seiner Mathe-Leidenschaft beflügelt bis heute seine Unterrichtsauffassung. Vereinfacht ließe sich sein pädagogisches Credo vielleicht in eine alte Fußballerweisheit pressen: Grau ist alle Theorie, wichtig ist das Geschehen auf dem Platz. Oder in Ralph Birkholzens Worten: „Nur wer früh erfährt, wie praktisch die Rechenkunst im täglichen Leben ist, lernt mit großer Motivation.“ Ganz nach dieser Devise bezieht der Lehrer immer wieder Alltagssituationen in seinen Unterricht mit ein. Seine Schülerinnen und Schüler sollen erfahren, dass Mathe nicht nur schön, sondern auch äußerst praktisch sein kann – und das nicht nur beim Sport. 

Daher verwundert es nicht, dass es an der Wilhelm-Busch-Schule in Göttingen, wo der Familienvater seit 1997 unterrichtet, ein großes Forderangebot für Mathe-Fans gibt. Zu den beliebten Projekten gehört unter anderem die „Knobel-AG“: Hier können Kinder ihr mathematisches Geschick unter Beweis stellen. Wer von ihnen nach Schulschluss weitertüfteln will, kann das auch dank eines wöchentlichen Knobelkalenders tun: An einer Wandtafel hängen einmal pro Woche neue Aufgaben aus. Die Kinder haben dann sieben Tage Zeit, nach Lösungen zu forschen – erst dann werden die Rätsel gelüftet. Ein Beispiel? 14 Kinder melden sich für Brennball. Zwölf Kinder würden gerne Fußball spielen, von denen acht Schüler bereits für Brennball aufgezeigt haben. Fünf möchten Hip-Hop tanzen. Wie viele Kinder sind in der Klasse? Ein bisschen Wettbewerb, ist sich Ralph Birkholz sicher, setzt auch hier ungeahnte Kräfte frei.
 
Vor dem Wettbewerb aber kommt das Training. Ralph Birkholz weiß aus seiner Erfahrung als Leistungssportler, wie wichtig eine gute Vorbereitung ist. Das gilt selbst für die Besten, im Sport wie in der Mathematik. Daher unterstützt er mit einer Fordergruppe ab der zweiten Klasse die besonders Begabten. „Behutsam und spielerisch werden die Kleinen an Problemstellungen herangeführt“, sagt er. Zugleich möchte er den Kindern damit Raum für die eigene Weiterentwicklung geben.

Seine Arbeit macht sich bereits bezahlt: Seit 2006 nimmt die Wilhelm-Busch-Schule erfolgreich an Mathematik-Wettbewerben teil und brachte Sieger im Känguru-Wettbewerb sowie Landessieger bei der Mathe-Olympiade hervor – Erfolge, auf die der Mathe-Trainer genau so stolz ist wie auf seine Schützlinge. Und noch einen Vorteil hat die Leidenschaft Mathematik für Ralph Birkholz: Anders als auf der Tartanbahn geht ihm in Sachen Denksport auch im fortgeschrittenem Sportleralter nie die Puste aus.





Springen Sie direkt: zur Hauptnavigation zum Seitenanfang