Das Jahr der Mathematik - Wissenschaftsjahr 2008 Aufs Spiel setzen

Springen Sie direkt: Zum Textanfang (Navigation überspringen) Zur Suche





Aufs Spiel setzen

Mit neuen Lehrmethoden hilft Annette Bauer Kindern, denen der Umgang mit Zahlen besonders schwer fällt.

???aural:Bildanfang???Mathemacherin Annette BauerAnnette Bauer???aural:Bildende???

Mathematik, ein Kinderspiel? Außer den Erben Einsteins und anderen Hochbegabten wird wohl kaum jemand diese These aus der eigenen Schulerfahrung heraus unterschreiben. Natürlich, dem einen fällt  abstraktes Denken leichter, ein anderer dagegen hat Mühe mit Formeln und Zahlen. Einige Schülerinnen und Schüler werden den schulischen Anforderungen jedoch überhaupt nicht gerecht, und das liegt nicht immer an Faulheit oder Desinteresse: Bisweilen hängt der mathematische Mißerfolg mit ernstzunehmenden Lern- oder Rechenschwächen zusammen. Wie lässt sich diesen Kindern helfen? Indem man sie spielen läßt – sagt Annette Bauer. In ihren Förderseminaren sorgt sie deshalb in doppelter Wortbedeutung dafür, dass Mathematik zum Kinderspiel wird.

Mit einer gehörigen Portion Spaß versucht die frühere Maschinenbauingenieurin, Familien mit Kindern, die unter einer Rechenschwäche leiden, neue Sichtweisen auf Mathematik zu eröffnen. Was den Inhalt der Seminare betrifft, so sieht der Bauersche Lehrplan vor, die Formel- und Zahlenwelten via Spiel und Bewegung zu vermitteln: Es wird auf Treppen gehüpft, mit Kreide gemalt sowie Karten und Ball gespielt. Der Kursleiterin geht es nicht um Disziplin, sondern darum, die Sinne der Kinder anzusprechen. Denn das fördert die Vernetzung im Gehirn – und die ist wichtig, wenn es darum geht, mathematisch abstrakt zu denken. Annette Bauers Seminare bieten Eltern zudem eine kostengünstige Alternative zu den sonst sehr teuren Fördermaßnahmen, die bis dato von keiner Krankenkasse übernommen werden.

Dass viele Kinder die Wissenschaft der Mathematik erst mit ihrer Einschulung kennenlernen, ist nach Meinung der Workshopleiterin äußerst tragisch: „Mathematik ist weit mehr als nur Rechnen und beginnt lange vor der Schule.“ Gemäß dieser Überzeugung beschäftigt sich die 46-jährige Bondorferin gezielt mit Kindergartenkindern. Die kleinen Zahlenkünstler entdecken gemeinsam mit ihrer Mentorin mathematische Muster und lernen, diese verbal zu beschreiben oder auf neue Art und Weise darzustellen.

Wenn Annette Bauer in sich geht und an die eigene Schulzeit zurückdenkt, tut sie dies mit großer Freude: „Für Mathe mußte ich nie lernen und wurde den Anforderungen dennoch mit Leichtigkeit gerecht. Ich war sehr erfolgreich, das hat mir großes Selbstbewußtsein gegeben.“ Mathematik nicht zu fürchten, sondern sie als Energiequelle wahrzunehmen – das impft Annette Bauer auch ihren Förderkindern immer wieder ein. Mathe soll Freude machen, statt als durch und durch ernstes Zwangsfach mißverstanden zu werden. „Mathematik ist Wellness für den Kopf“, ist sich Annette Bauer sicher.

Im Rahmen ihres Engagements stellt die Mathetrainerin sowohl ihr rechnerisches Talent als auch ihr Fachwissen denjenigen zur Verfügung, die sich mit dem Erlernen der bedeutenden Wissenschaft aus krankheitsbedingten Gründen schwer tun. Sie sorgt dafür, dass vielen Kindern die Angst vor Mathematik genommen und durch Experimentierfreudigkeit und Interesse ersetzt wird. Mathematik kann also ein Kinderspiel sein – zumindest im wörtlichen Sinne.






Springen Sie direkt: zur Hauptnavigation zum Seitenanfang