Wissenschaftsjahr 2007 - Verflechtungen von Theaterkulturen

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Verflechtungen von Theaterkulturen

???aural:Bildanfang???Internationale Kollegs_FUFreie Universität Berlin, Foto Reinhard Görner???aural:Bildende???

Prof. Dr. Erika Fischer-Lichte / Prof. Dr. Gabriele Brandstetter
Freie Universität Berlin, Theaterwissenschaften


Das Kolleg will ein neues Forschungsfeld eröffnen und bearbeiten – Verflechtungen von Theaterkulturen im Zeichen von Geschichte und Gegenwart der Globalisierung. Solche Verflechtungen, die sich bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert zurückverfolgen lassen, treten heute besonders augenfällig in der internationalen Zusammensetzung von Ensembles, in der Kollaboration von Künstlern aus unterschiedlichen Kulturen an einer Produktion oder auch an den weltweit verbreiteten internationalen Theaterfestivals in Erscheinung, die künstlerische Arbeiten aus verschiedenen Kulturen zusammenführen und vor kulturell differenten Publika zur Aufführung bringen.

Derartigen Verflechtungen eignet als solchen - und nicht erst auf einer inhaltlichen Ebene - eine eminent politische und soziale Dimension. In und mit ihnen wird Politik für das zukünftige Zusammenleben in kulturell diversifizierenden Gesellschaften entworfen und erprobt. Sie machen einerseits eine gelungene Integration ästhetisch erleb- und erfahrbar und stellen andererseits die Frage nach Herausbildung, Stabilisierung und Destabilisierung kultureller Identität. Das Ästhetische wird hier zum Politischen. Theater soll insofern als ein kulturelles Modell begriffen werden, dessen Untersuchung auch Rückschlüsse auf Entwicklungen in anderen Gesellschaftsbereichen erlaubt.

Wir gehen von der Hypothese aus, dass derartige Verflechtungen nicht zu einer Homogenisierung der Theaterkulturen der Welt führen, sondern im Gegenteil eine neue Diversifizierung hervorbringen. Mit dem Begriff der Verflechtung soll eine Wechselwirkung bezeichnet werden, die vielfältige neue Differenzen schafft.

Solche Prozesse einer diversifizierenden Konvergenz werden von europäischen, asiatischen, afrikanischen, nord- und lateinamerikanischen Theatern vollzogen. Sie sollen daher zusammen mit Theater- und Kulturwissenschaftlern der betreffenden Kulturen sowie ausgewiesenen internationalen Experten untersucht werden.

Die Freie Universität mit ihrem Reichtum an Area Studies und Kunstwissenschaften sowie ihren eingespielten Kooperationen mit dem Haus der Kulturen der Welt, den verschiedenen Theater- und Opernhäusern sowie dem Goethe-Institut und dem DAAD erscheint als idealer Standort für ein solches Kolleg. Es wird erheblich zum Profil der Freien Universität als einer Internationalen Netzwerkuniversität beitragen.


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