Wissenschaftsjahr 2007 - Bibliothekswissenschaft

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Bibliothekswissenschaft

Wissen

Wissen ist Macht, lautet die bekannte Erkenntnis Francis Bacons. Seit den Tagen des englischen Philosophen und Staatsmannes hat die Menschheit einen bedeutenden Wissenszuwachs verzeichnet. Die Wissensgesellschaft ist im Begriff, das Industriezeitalter abzulösen. Digitale Datenübertragung und das Internet, mit dessen Hilfe Informationen für jedermann zugänglich werden, sind aus dem Alltag kaum noch wegzudenken. Angesichts dessen müssten die Verwalter des Wissens, die Bibliothekare, höchstes Ansehen genießen. Tatsächlich aber gilt das Fach Bibliothekswissenschaft als wenig attraktiv, Bibliothekaren haftet in weiten Teilen der Öffentlichkeit ein eher staubiges Image an.

Gedächtnis der Menschheit

Dabei lehrt die Bibliothekswissenschaft den Umgang mit dem Gedächtnis der Menschheit. Vielleicht lässt sich in dieser Hinsicht die Bibliothekswissenschaft auch als Meta-Wissenschaft, als Wissenschaft von den Wissenschaften bezeichnen – oder aber als Hilfs-Wissenschaft, die den anderen ihre Arbeit erst richtig ermöglicht. So oder so: Bibliothekwissenschaftler forschen nach Antworten auf die Frage, wie sich publiziertes Wissen sammeln, bewahren und ordnen lässt. Dabei entwickeln sie Methoden und Theorien zur Informationsversorgung, die bei der Erstellung von klassischen Katalogen und Bibliographien, seit etwa einem viertel Jahrhundert auch online verfügbare Datenbanken, zum Einsatz gelangen. Statistischen Verfahren wie der Bibliometrie und der Szientomentrie kommt dabei zunehmend Bedeutung zu.

Fachrichtungen

Neben dem Bibliothekswesen existieren weitere Einzelwissenschaften - das Dokumentationswesen, das Archivwesen und die Informationswirtschaft. Die Dokumentare beschaffen und erschließen, ordnen und lagern vorwiegend - Nomen est Omen - Dokumente. Dokumente sind offizielle Schriftstücke, die sich von der Literatur unterscheiden. Archivare kümmern sich um diejenigen Schriften und Dokumente, die im laufenden Geschäftsbetrieb von Behörden, Unternehmen oder Personen nicht benötigt werden, auf die in bestimmten Fällen aber wieder zurückgegriffen werden muss. Ein Beispiel: Wenn ein Journalist Informationen zu einem bestimmten Sachverhalt sucht, kann er sich im Archiv des Verlages Beiträge und Artikel heraussuchen lassen, die zuvor zu diesem Thema veröffentlicht worden sind. Die Informationswirtschaft schließlich ist ein recht junger Zweig der Bibliothekswissenschaft. Sie trägt dem Umstand Rechnung, dass sich das Umfeld der Bibliothekswissenschaften durch Digitalisierung und Computerisierung von Daten und Informationen grundlegend gewandelt hat. Eine der Aufgaben von Informationswirten beziehungsweise -wissenschaftlern besteht darin, benutzerfreundliche Datenbanken oder Suchmaschinen zu entwickeln, welche die digitale Informationsbeschaffung erleichtern.


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