Wissenschaftsjahr 2007 - Musik, Musikwissenschaft

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Musik, Musikwissenschaft

Ausgangspunkt

In Aufzügen, in der Werbung, in Funk und Fernsehen oder beim Konzertbesuch - Musik ist eine künstlerische Ausdrucksform, die unser Leben maßgeblich prägt. Die Musikwissenschaft beschäftigt sich in theoretischer Hinsicht mit dem schönen Klang. Sie erforscht und reflektiert alle Aspekte von Musik. Ihr Ziel ist es, die Vielfalt musikalischer Erscheinungen und Ausdrucksformen differenziert zu erkennen, zu beschreiben und zu analysieren. Zugleich gilt es, Musik kritisch in die kulturellen, sozialen und historischen Bedingungen ihrer und unserer Zeit einzuordnen.

Gliederung

Im deutschsprachigen Raum hat sich eine Dreiteilung des Fachs durchgesetzt. So gliedert sich die Musikwissenschaft in die Bereiche Historische und Systematische Musikwissenschaft sowie Musikethnologie. Diese Dreiteilung geht zurück auf einen der ersten deutschsprachigen Musikwissenschaftler, den Österreicher Guido Adler (1855-1941). Eine ältere, heute aber noch in den Studiengängen der Hochschulen übliche Kategorisierung teilt die Musikwissenschaft in einen historischen und einen vergleichenden Zweig. Dabei setzt sich Ersterer mehr mit der geschriebenen Geschichte der europäischen Musik auseinander. Letzterer hingegen erhebt die Geschichte und Theorie der gesamten "Weltmusik" zum Gegenstand, wobei die Methoden der Ethnologie, Feldforschung oder des systematischen Vergleichs der Tonsysteme im Vordergrund stehen. Wegen ihres eurozentristischen Charakters wird diese Einteilung heute als überholt angesehen, die Dreiteilung hat sich weitgehend durchgesetzt.

Historisch

Die Historische Musikwissenschaft oder auch Musikgeschichte widmet sich der Erforschung der Musik in Vergangenheit und Gegenwart, von der Antike bis heute. Sie bildet - vor allem in Deutschland - den Kern des musikwissenschaftlichen Studiums. Sie setzt sich die Aufgabe, die historischen Bedingungen und Wirkungen von Musik bewusst zu machen. Dazu erforscht sie das Leben und Werk führender Musiker und Komponisten, vollzieht den Wandel der Stile nach und setzt sich mit einzelnen Gattungen und historischen Epochen auseinander. Teilgebiete der historischen Musikwissenschaft sind Biographik, Sozial- und Institutionsgeschichte, Kompositions-, Gattungs- und Stilgeschichte, Geschichte der Aufführungspraxis und der Rezeption sowie Geschichte der musikalischen Terminologie, der Musiktheorie und der Musikphilosophie.

Systematisch

Die Systematische Musikwissenschaft hingegen akzentuiert die Funktionen, die Musik in einem bestimmten Kontext erfüllt. Sie widmet sich den kulturellen, physikalischen, biologischen, sozialen und psychologischen Grundlagen der Musik: Welche Wirkung hat Musik auf den Menschen? Warum identifiziert sich fast jeder Mensch mit irgendeiner Art von Musik und fühlt sich gleichzeitig von anderer Musik abgestoßen? Um derlei Fragen zu beantworten, bedient sich die Systematische Musikwissenschaft in erster Linie empirisch-quantitativer Methoden.

Ethnologisch

Die Musikethnologie befasst sich mit Traditionen und Überlieferungen der europäischen Volksmusik sowie der Musik außereuropäischer Völker. Mit Hilfe der Feldforschung dokumentieren Musikethnologen die Musik im sozialen und geschichtlichen Kontext quellenkritisch vor Ort.



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