Wissenschaftsjahr 2007 - Theaterwissenschaft

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Theaterwissenschaft

Gegenstand

Das Schauspiel, die Oper, das Kabarett, auch der Zauberkünstler, das Ballett und das Happening - jenseits der Kunstformen, die sich in Stein meißeln oder auf eine Leinwand auftragen lassen, gibt es noch eine Reihe anderer Ausdrucksmöglichkeiten. Diese so genannten Darstellenden Künste haben eines gemeinsam: Sie leben vom und im flüchtigen Augenblick. Zudem geht es immer darum, einer Rolle durch die Mittel von Sprache und Gesang, Mimik und Gestik sowie durch die Bewegung  Leben einzuhauchen. Insofern ist die Darstellende Kunst  an die leibliche Präsenz des Künstlers gebunden. Die Theaterwissenschaft erforscht diese Kunstformen.

Anfänge

Der Theaterwissenschaftler und Dramatiker Jürgen Hofmann prägte das Wort von der "zwanghaften Negativbindung an die Germanistik". Tatsächlich ist die Theaterwissenschaft aus der Germanistik hervorgegangen, in der das Drama ebenfalls Gegenstand wissenschaftlicher Betrachtung ist. Allerdings hat die Germanistik eher literarisches Interesse an dieser Kunstform, dem Aufführungscharakter der Stücke zollt diese Wissenschaft vergleichsweise wenig Beachtung. Um den Ereignischarakter der Darbietung stärker zu würdigen, wurde das eigenständige Fach Theaterwissenschaft aus der Taufe gehoben.

Selbstverständnis

Die Theaterwissenschaft interessiert sich also für die lebendige Praxis des Theaters. Dabei betrachtet sie ein großes Spektrum an Darstellungsformen. Das Augenmerk liegt auf traditionellen Inszenierungen ebenso wie auf Musicalproduktionen oder avantgardistischen Formen der Theaterarbeit. Heute beschäftigt sich die Theaterwissenschaft zunehmend über das Theater hinaus mit neuen Ausdrucksformen der Darstellenden Kunst wie Film, Fernsehen, Hörfunk und Internet. Deshalb hat sich auch der Begriff Theater- und Filmwissenschaft eingebürgert.

Aufgabe

Unter welchen kulturellen Voraussetzungen ist ein Stück entstanden? Welche Wirkung hat es entfaltet - zum Zeitpunkt seiner Entstehung und heute? Das Theater im Wandel der Zeit - von der Antike bis zur Gegenwart - ist ein wichtiger Gegenstand der Theaterwissenschaft. Dabei erforscht sie die theoretischen und ästhetischen Grundlagen, Funktionen und historischen Formen der Kommunikation zwischen Bühne und Publikum. Ein zentrales Element des Fachs ist die Anleitung zu kritischer Würdigung heutiger Theater-, Film-/Kino- und Medienkultur sowie die Vermittlung praktischer Erfahrung.


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