Wissenschaftsjahr 2007 - Kunstwissenschaft

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Kunstwissenschaft

Gegenstand

Die Definition und Abgrenzung dessen, was den Gegenstandsbereich der Kunstgeschichte/Kunstwissenschaft ausmacht, fällt schwer. Ursprünglich verstand man unter Bildender Kunst die Baukunst, die Malerei und die Bildhauerei. Besonders durch die Entwicklung neuer künstlerischer Ausdrucksformen und Techniken wird das Feld der Bildenden Kunst immer größer und lässt sich oftmals nicht mehr eindeutig von anderen Kunstbereichen abgrenzen.

Wichtiges Merkmal der Bildenden Kunst ist, dass die künstlerischen Gebilde visuell erfahrbar und dauerhaft sind. Üblicherweise existiert ein Werk der Bildenden Kunst als körperlich-räumlicher Gegenstand. Von besonderem Interesse für kunsthistorische Forschungen sind die Entstehung, die Funktion und die Wirkung von Kunstgegenständen aus den Bereichen Architektur, Plastik, Malerei, Grafik und angewandte Kunst sowie von Industrieform, Fotografie und audiovisuellen Medien.

Die Kunstgeschichte interpretiert Skulpturen, Bilder und Bauwerke nach historischen, ästhetischen, stilistischen, soziologischen, ökonomischen und psychologischen Gesichtspunkten. Darin unterscheidet sie sich von der ausübenden Kunst, die das Kunstwerk schafft, dessen Interpretation aber weitestgehend anderen überlässt - wobei gerade moderne Kunst von ihrer eigenen Kunsttheorie oft nicht zu trennen ist. Schließlich befasst sich die Kunstgeschichte auch mit sich selbst und fragt nach ihrer eigenen Entwicklung im Verlauf der Zeiten: Hat sich ihre Methodik verändert? Welche Wirkung hinterlässt die Kunstgeschichte selbst im Kunstschaffen?

Aufgabe

Von welchen Ideen waren die Künstler inspiriert? Auf welche Materialien und Techniken haben sie zurückgegriffen? Welche Wirkung hat die Kunst in der Gesellschaft, in der sie entstand, entfaltet? Wie sah die Ausbildung der Künstler im Wandel der Zeit aus? Die Kunstgeschichte hat es sich zur Aufgabe gemacht, Objekte der Kunst in ihrer Zeit zu verstehen und einzuordnen. Dabei wird davon ausgegangen, dass Kunst nicht im zeitlosen Raum entsteht, sondern eine ganze Reihe von Einflüssen, die ihrerseits an Zeit und Raum gebunden sind, auf das Ergebnis künstlerischen Schaffens Einfluss nehmen. So lassen sich auf einer Zeitleiste Epochen darstellen und verschiedene Stilrichtungen ausmachen. Indem die Kunstgeschichte den historischen Kontext als Voraussetzung eines Kunstwerkes begreift und ihn untersucht, möchte sie zum Verständnis eines Werkes beitragen.

Zeitliche und geografische Kriterien begrenzen den Umfang des Fachs. Künstlerische Darstellungen sehr früher Epochen fallen zuweilen in den Gegenstandsbereich anderer Disziplinen - etwa der Archäologie. Thematisch liegt der Schwerpunkt eines Großteils kunstwissenschaftlicher Forschung auf der europäischen Kunst.


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