Wissenschaftsjahr 2007 - Byzantinistik

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Byzantinistik

Ausgangspunkt

Als Konstantinopel, das heutige Istanbul und vormalige Byzanz, 1453 schließlich nach langer Belagerung vor den Osmanen kapitulierte, verlor das christlich geprägte Abendland einen seiner bedeutendsten Kulturstifter. Hier hatte die Oströmische Kirche ihren Sitz, hier residierten die byzantinischen Kaiser, von hier gingen bedeutende Impulse für die abendländische Gesellschaft aus. Größer noch als der Einfluss der byzantinischen Geschichte auf das mittelalterliche deutsche Reich war die Wirkung auf die entstehenden slawischen Staaten, bei denen teilweise bis heute Spuren byzantinischer Kultur spürbar sind - nicht zuletzt in der religiösen Entwicklung, die in Ost- und Südosteuropa vielfach ihren Ausgang in Byzanz genommen hat.

Geschichte

Als wichtiger Wegbereiter der Byzantinistik gilt der Bibliothekar und Melanchthon-Schüler Hieronymus Wolf, ein Humanist der Renaissancezeit, der rund 100 Jahre nach der endgültigen Eroberung von Byzanz durch die Osmanen damit begann, Schriften byzantinischer Philosophen zu sammeln, zu übersetzen und zu veröffentlichen. Begründer der Byzantinistik als selbständiger akademischer Disziplin ist Karl Krumbacher, der mit seiner 1891 erschienenen "Geschichte der byzantinischen Literatur" Maßstäbe setzte und - zumindest in der zweiten Fassung von 1897 - einen bis heute noch in Teilen aktuellen Grundstein für Studien der byzantinischen Literatur legte.

Gegenstand

Das akademische Fach begreift sich als interdisziplinärer Wissenschaftszweig und erforscht sowohl die Sprache als auch Literatur, Geschichte, Politik, Kultur und Wirtschaft des byzantinischen Reiches (330-1453). Auch die byzantinisch-orthodoxe Theologie ist Gegenstand der Forschung.

Die neugriechische Philologie, die eng an die Byzantinistik angelehnt ist, beschäftigt sich mit der Entwicklung der griechischen Sprache und Geschichte seit dem 18. Jahrhundert.


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